Coole Inder statt scharfen Speisen

Seit 2010 findet man im 6.Bezirk, in der Webgasse 3, das indische Restaurant „Nam Nam“. Auf der Homepage wird mit „Modernes indisches Essen in einem ansprechenden und gemütlichen Ambiente“ geworben. Im hinteren Teil des Lokals wartet ein etwas versteckter aber sehr gemütlicher und großer Gastgarten darauf, entdeckt zu werden.

Rollen und Pyramiden

Als erste Vorspeise gönnten wir uns die Samosa, also gefüllte Teigtaschen mit Gemüse um 4,80€. Vorspeise Nummer 2 waren die Nam Nam Rolls mit faschiertem Rindfleisch (mit Reismehl) um 4,90€. Es wurden uns zwei Nam Nam Rolls mit etwas Salat und einer grünen Sauce serviert. Vom Anblick her erinnerten uns die panierten Röllchen an Frühlingsrollen. Geschmacklich dominierte der Geschmack der Panier, der gut zum Faschiertem passte. Auch bei der zweiten Vorspeise wurden uns zwei panierte Häppchen mit ein wenig Salat gebracht. Hier gab es noch eine schwarze Soße dazu, die eifrig zum Tunken benutzt wurde. Panierte Taschen wie etwa die Samosa ergeben zwar immer ein Brösel-Schlachtfeld, den ersten Heißhunger helfen sie aber zu überwinden. Füllung und Geschmack waren ok, ein simples Gericht ohne viel Spielereien.

 

Roti, Brote und rote Überraschungen

Mit noch hungrigen Mägen wurde der nächste Gang bestellt. Wir orderten Sabzi Curry (Gemüsecurry mit Kokosmilch und Cashewnüssen) um 9,90€ und Shahi Paneer (Hausgem. Frischkäse in cremiger Curry-Sauce) um 10,50€. Da wir bekannterweise sehr sozial sind, haben wir uns noch ein Vegan Thali zum gemeinsamen “Sharen” bestellt. Dierbei handelte es sich um einen gemischten Teller bestehend aus drei veganen Gerichte mit gemischtem Salat, Reis und Roti um 14,50€. „Thali ist in Indien eine meist runde Blechplatte aus Edelstahl mit aufgebogenem Rand, auf der ein Essen serviert wird.“¹

In der Panik nicht satt zu werden bestellten wir als Beilagen noch Roti Fladenbrot aus Vollkornmehl um 2,50€ und ein klassisches Naan mit Knoblauch um 3,40€ dazu.

Das Shahi Paneer war leider komplett anders als erhofft. Es handelte sich eher um eine geschmackvolle Tomatensuppe mit einzelnen Käsestücken. Wer Tomaten mag, der wird daran sicher seinen Gefallen finden.  Unserer Meinung nach hatte das aber nicht so viel mit einer Curry-Sauce zu tun. Da der betroffene FressFreund auch kein wirklicher Tomaten-Fan ist, ging diese Bestellung voll nach hinten los. Eine klassische Sprach- bzw. Kulturbarriere?

 

Neues Spiel, neues Glück!?

Das Vegan Thali erfüllte schon eher die Vorstellungen. Es bestand aus ganz wenig Gurken- bzw Tomatenstückchen, vier Stück Roti, etwas Reis mit Erbsen und aus drei (Haupt-)Gerichten. Eines davon, das Sabzi Curry, hatten wir schon als Speise. Unter den anderen beiden Gerichten war eine Linsenspeise, vermutlich Tarka Dal, also cremiger Linsen Dal. Das dritte Gericht war vermutlich Aloo Chana Masala, d.h. Erdäpfel mit Kichererbsen in pikanter Gewürzsauce. Geschmacklich zwar gut aber insgesamt nicht aufregend. Wenn man bedenkt, was die benötigten Zutaten sind bzw. die Menge betrachtet, dann finden wir 14,50€ einen übertriebenen Preis.

Das Sabzi Curry war aber wie erwähnt nicht nur im Thali dabei, sondern wurde auch separat als veganes Gericht bestellt. Hier wurden alle indischen Wünsche erfüllt, neben den Gewürzen fand man auch Klassiker wie Kartoffeln, Erbsen, Kokosmilch und Cashewnüsse. Das zusätzlich bestellte Roti eignete sich perfekt als “Besteck” und so wurde auch traditionell (?) mit den Händen gegessen. Das war dabei auch das Highlight, die Speise selbst war zwar gschmackig aber auch nicht zu weit von den eigenen Kochkünsten entfernt.

 

Fazit

Das “Nam Nam” punktet definitiv mit einer gemütlichen Location und einem tollen Gastgarten. Qualität und Quantität können da nicht ganz mithalten, auch wenn sich keine Speise einen kapitalen Fehlschlag erlaubte. Wer gerne indisch in lockerer Atmosphäre isst, der wird hier zufrieden sein. Wer richtig hungrig ist bzw. wenig ausgeben will, der hat es schon schwerer.

Das Restaurant „Nam Nam“ erhält von den FressFreunden leider nur 5 von 10 Punkten.

 

Quellen: ¹ https://de.wikipedia.org/wiki/Thali am 20.08.2019


Adresse: Webgasse 3; 1060 Wien

Öffnungszeiten: Mo-So: 11:00 – 14:30 und 18:00 – 23:00

Homepage: http://www.nam-nam.at/

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