Speisen zwischen Gleisen

Im Oktober 2023 hat mit dem Gleisgarten in der ehemaligen Remise der Badner Bahn in Meidling Wiens erste Markthalle eröffnet. Sowas können sich die FressFreunde natürlich nicht entgehen lassen.

 Schon beim Betreten der Halle war uns klar, dass wir nicht die einzigen waren, die die Markthalle erkunden wollten. Die Einrichtung ist mit z.B. etlichen Palmen sehr einladend und gemütlich gestaltet und sogar für die kleinsten Besucher gibt es eine nett eingerichtete Spielecke.

Von Marokko bis Asien

Doch nun zum eigentlichen Thema: dem Essen. Es gibt im Gleisgarten sieben verschiedene „Lokale“ und wir wollten natürlich von so vielen verschiedenen Anbietern wie möglich die kulinarischen Köstlichkeiten testen. Daher bestellten wir uns sowohl marokkanische, asiatische als auch italienische Speisen.

Als Vorspeise gabs Edamame um 5,90€, Veggie Gyoza 9er um 7,90€, Hummus um 5€ und dazu passend Chobs Weizenbrot um 1,50€. Wie auch in anderen Lokalen war die Portion Hummus sehr gut, das Brot dafür aber leider eindeutig zu wenig. Wir löffelten dann den verbleibenden Hummus quasi pur, weil bei uns wird sicher nichts zurückgeschickt. Geschmacklich war der Hummus ausgezeichnet, schön cremig und treffend gewürzt. Unsere Erwartungen sogar übertroffen haben die vegetarischen Gyoza, welche mit Sesam bestreut ausgegeben werden. Neun sehr leckere, angebratene Teigtaschen mit einer geschmacklich hervorragenden Füllung fanden sich letztendlich auf unserem Teller. Ob man bei Edamame etwas falsch machen kann bezweifeln wir, auf jeden Fall waren sie wie erwartet und mundeten uns sehr gut.

 

Pinsa, Ramen, Bowl,…

Als Hauptspeise wurden bei uns Beef Ramen um 13,90€, eine Pinsa Silvia (Pinsa mit Tomatensauce, Mozzarella di Bufala, marinierte Cherrytomaten) um 11€ und eine marokkanische Bowl (Cous Cous, Karotten, Mandeln, Zucchini, Datteln, Marillen, Sesam) gewählt.

Die Pinsa bestand aus einem sehr fluffigen, lockeren und guten Teig, was auch klassisch für eine Pinsa ist. Die Pinsa unterscheidet sich nämlich nicht nur durch ihre ovale Form von der Pizza, sondern auch durch die Zusammensetzung von mehreren Mehlarten, Sauerteig, Hefe, Öl und Wasser. An manchen Stellen war die Pinsa Silvia für unseren Geschmack etwas zu scharf, abgesehen davon aber sehr lecker. In der Ramen befanden sich neben dem Rindfleisch auch noch Sojasprossen, Mais, Bohnen, Zucchini, Eier, Pilze, Lauchzwiebel und natürlich Nudeln. Hier konnte man sich nicht über zu wenig Inhalt oder zu viel Suppe beschweren. Auch ein gutes, solides Gericht, das allerdings mit keinen geschmacklichen Highlights aufwarten konnte.

Die marokkanische Bowl hingegen hier schon mehr zu bieten!
Neben dem Cous Cous als passende Basis fand man hier ein schönes Zusammenspiel aus Geschmack und Konsistenz. Die Karotten und Zucchini gaben dem Gericht den Charakter einer Hauptspeise, während die Datteln und getrockneten Marillen mit ihrer süße für einen marokkanischen Touch sorgten. Abgerundet wurde das Ganze durch die knackige Konsistenz der Mandeln und des Sesams. Zwischen den Palmen im Gleisgarten sitzend könnte man so wirklich meinen, man ist dem Alltag kurz in Richtung Nordafrika entflohen.

 

Klassiker zum Abschluss

Als Nachspeise gabs noch einen Cheesecake und eine Sachertorte. Auch hier kann man sagen, dass es zwei gute, solide Tortenstücke waren, aber nichts was uns auf unserer kulinarischen Reise noch nicht begegnet wäre!

Die Sachertorte entsprach mit ihren drei Lagen und der klassischen Kombination aus Biskuit, Schoko und Marmelade dem österreichischen Vorbild. Der Cheesecake hatte neben einem durchaus saftigen Boden und der Basis aus der „Käsecreme“ eine Oberschicht aus roten Beeren bzw. deren Zuckerglasur, entsprach also auch einer der traditionellen Varianten dieses Gerichts.

 

Fazit „Gleisgarten“

Alles in allem ist der Gleisgarten eine schöne, neue kulinarische Möglichkeit in Wien, die man aus dem ein oder anderen Land schon kennt. Auch wenn es an den Speisen an sich nichts auszusetzen gibt, geht es hier im Gesamtkonzept sicher auch um das Flair und das gemütliche Beisammensein. Neben dem kulinarischen Angebot will sich die neue Markthalle auch mit Kunst und Kultur präsentieren. So gibt es nahezu täglich Events, vom Morning Yoga bis hin zur Samstags-Party inkl. eigenem DJ wird hier wirklich einiges geboten!

Die Markthalle „Gleis//Garten“ erhält von den FressFreunden 6,5 von 10 Punkten.


Adresse: Eichenstraße 2; 1120 Wien

Öffnungszeiten: Mo-Do: 17:00 – 24:00; Fr-Sa: 11:00 – 01:00; So: 11:00-24:00

Homepage: https://www.gleisgarten.com/

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