Zeig den Teig

Mitten im Karmeliterviertel im zweiten Wiener Gemeindebezirk, genauer gesagt in der Leopoldsgasse 23, liegt die „Pizzeria Mari“. Mit einem netten, straßenseitigen Gastgarten lädt sie vor allem an warmen Sommerabenden dazu ein, draußen zu speisen. Indoor ist das Lokal fast leer, da alle die frische Luft genießen wollen Einzig die Pizzaköche arbeiten auf Hochtouren und schieben eine Pizza nach der anderen in den riesigen Pizzaofen.

Gleich zur Sache

Wir bestellten sowohl die Pizza Marinara (Tomaten, Oregano, Knoblauch) mit extra Funghi um 7,10€ (6,50€+0,50€) als auch die Pizza Bresaola (Bianca, nach dem Backen mit luftgetrocknetem Rinderschinken belegt, Rucola, Grana) um 10,60€.

Pizza Bianca oder zu Deutsch „weiße Pizza“ bedeutet, dass sie im Gegensatz zur herkömmlichen Pizza nicht mit Tomatensauce bestrichen wird, sondern mit Ricotta, Creme fraiche oder Frischkäse.

Die Pizza Marinara als vegane Speise entsprach rein optisch einer klassischen, neapolitanischen Pizza. Keine überbordenden Mengen an Belag, eine kräftige rote Tomatensauce und ein wenig Basilikum bzw. Oregano darüber gestreut. Rein optisch ist das Ganze nicht das große Highlight, dieses erlebt man dafür beim ersten Biss in den Teig. Flauschig, warm und richtig lecker. Hier ist wohl einer der Orte, an dem sich selbst ein “nackertes” Pizzabrot richtig auszahlt. Der Belag passte ebenfalls gut und war ausreichend saftig, viel mehr kann man sich von so einer simplen Kreation auch nicht erwarten.

Die weiße Pizza kam wie gewünscht mit Schinken, Rucola und Parmesan auf den Tisch. Der Belag ging bei beiden Pizzen nicht bis zum Rand (wie bei den amerikanischen Pendants üblich), doch das störte überhaupt nicht, weil der Teig sehr schmackhaft und fluffig war. Die Kombination aus dem würzigen Schinken, dem knackigen Rucola, der Ricottabasis und dem leckeren Parmesan war exzellent und durchaus eine Empfehlung wert.

 

Nachspeise aus Neapel

Da es weder Vorspeise gab und der Hauptgang diesmal eher minimalistisch war, musste eine Nachspeise her. Dazu bestellten wir noch eine Torta Caprese, eine Mandel-Schokoladentorte nach Capri-Art um 3,50€. Für alle Geografie-Muffel: Capri ist eine italienische Felseninsel im Golf von Neapel. Traditionell besteht die Caprese aus nur fünf Zutaten, nämlich Butter, Eier, Mandeln, Zucker und Schokolade.

Entscheidend für eine gute Torta Caprese ist, dass sie außen knackig und innen saftig und locker ist. Das alles passiert ohne Zugabe von Mehl, weshalb die Mehlspeise auch bei Glutenunverträglichkeit gut geeignet ist. Beim Anblick schossen uns aber Tränen in die Augen, da das Stück wirklich sehr schmal und klein war. Zumindest vom Geschmack konnte sie dann bei uns punkten. „Klein aber fein“, so eine Schokotorte.

 

Fazit

Die “Pizza Mari” ist einer der Klassiker in Wien, wenn man auf der Suche nach italienischen Teigscheiben ist. Bei passenden Temperaturen findet man im Freien nette Sitzplätze, während man drinnen den traditionellen Ofen bestaunen kann. Ebenso traditionell sind die Pizzen selbst, mit ausgezeichnetem Teig und italienisch-minimalistischen Belägen. Eine nette und vor allem köstliche Abwechslung zu den teilweise überladenen, vor Fett triefenden Pizzen, die man sonst so vorfindet.

Das Restaurant „Pizza Mari“ erhält von den FressFreunden gute 7 von 10 Punkten.


Adresse: Leopoldsgasse 23A; 1020 Wien

Öffnungszeiten: Di-Sa: 12:00 – 24:00; So: 12:00 – 23:00

Homepage: http://www.pizzamari.at/

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