In-Dish – Neuer Inder in der Stadt
Im Lokal des ehemaligen „Koi Asia Restaurant“, eigentlich einem Vorgänger des Ebi, befindet sich nun Wiens erstes progressives, indisches Restaurant. Das „In-Dish“. In der Schwarzenbergstraße 8 im ersten Bezirk, soll sich laut Homepage das Mantra „Simplicity is the ultimate sophistication!“ in Küche, Service und Design widerspiegeln. Das Lokal samt Schanigarten ist sehr modern und schön hergerichtet. Beim Betreten vereinnahmt einen sofort der typisch indische Geruch nach Curry und anderen Gewürzen.
Vorspeisen
Als Pendant zum italienischen Weißbrot bekommt man hier in einer Schüssel kleine, frittierte Knabbereien. Aber was wäre ein Fress-Freunde-Futtern ohne (richtige) Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise. Also bestellten wir nach der zweiten Schüssel Knabbereien die eigentliche Vorspeise. Es wurde eine „Daal Suppe“, also eine vegane indische Suppe aus gemischten Linsen, um 4€. Als Zweites gabs „Kartoffel Käse Tikki“, mit Schmelzkäse gefüllte Kartoffellaibchen, um 5€.
Die Suppe wurde in einem kleinen Töpfchen mit Deckel serviert und die drei Kartoffellaibchen auf einer schwarzen Schieferplatte. Die Kartoffel Käse Tikki waren sehr lecker und in der Form etwas, das man nicht jeden Tag als Entree bekommt. Für 5€ fällt die Portion dann aber doch etwas klein aus. Da hilft es auch nicht, wenn man ein Laibchen vor dem Servieren teilt um daraus zwei Stücke zu machen. Auch die Suppe, respektive Dal, entsprachen dem, was man sich unter einer indischen “Flüssigvorspeise” vorstellt. Geschmacklich sehr solide, aber vor allem Farbe des Gerichts und Geruch der Gewürze versetzen einen in den richtigen Indien-Flow. Sofern man den nicht schon von Beginn an mitgebracht hat.
Dal (Hindi दाल, Dāl, Urdu دال, mitunter auch Daal oder Dhal geschrieben) ist ein Gericht der indischen Küche und der pakistanischen Küche, das vorwiegend aus Hülsenfrüchten, meistens Linsen, aber auch Kichererbsen, Bohnen oder Erbsen zubereitet wird. Durch die lange Kochzeit zerkochen die Hülsenfrüchte zu einer Art Brei, der mit Kreuzkümmel, Koriandersamen, Zwiebeln, Knoblauch, Chilis, Ingwer und anderen Gewürzen kräftig gewürzt wird. Bisweilen werden die Hülsenfrüchte auch frittiert. Dal ist ein Grundnahrungsmittel in Indien.
Hauptspeisen
Als Hauptspeise entschieden wir uns für mehrere Gerichte mit extra Beilagen. Navratan Pulao, Safran-Gemüsereis mit Cashews und Rosinen um 11€. Zusätzlich ein Chicken Burger, also ein Brioche-Bun mit Hühnerbrust in Butter Chicken Marinade mit In-Dish Coleslaw und Masala-Süßkartoffelfries, um 14€. Als Zusatz wurden ein Naan Brot mit Knoblauch um 3€ und einmal extra Masala Süßkartoffelfries um 3€ geordert. Die Pommes schmeckten hervorragend, knusprig und lecker, da gab es nichts auszusetzen. Außer natürlich die (bei uns) übliche Portionsgrößenproblematik, die auch hier präsent war. Das Naan Brot war schön weich und mit reichlich Knoblauch beschmiert. Auch von der Größe her war es für uns in diesem Fall in Ordnung.
Der Burger kam, wie schon die Kartoffellaibchen bei der Vorspeise, auf einer großen, runden, schwarzen Schieferplatte. Die Hühnerbrust im Burger war mit ihrer Marinade sehr schmackhaft, aber das Stück war zu groß („That’s what she said.“). Sehr positiv zu erwähnen ist, dass es auch tatsächlich nicht scharf war, sondern, wie geordert, wirklich mild. Der In-Dish Coleslaw schmeckte gut und so, wie gewöhnlicher Coleslaw halt schmeckt. Allerdings hatte man auch nur 1-2 Bissen die Möglichkeit, das zu testen.
Für die Pflanzenfresser wurde Navratan Pulao bestellt. Dieses wird optisch fein aufgetischt, die Schüssel ist von einer dünnen, gebackenen Teigschicht bedeckt. Leider ist darunter aber auch viel heiße Luft und die Portion entpuppt sich als kleiner als gedacht. Das, was da ist, ist jedoch geschmacklich gut und ein feines Mischmasch mit indischer Note. Objektiv betrachtet dann allerdings auch nur eine kleine Portion Reis mit Gemüse und ein paar Cashewstückchen drin. Muss jeder für sich entscheiden, ob sich da der vorgekochte Mikrowellenreis vom Onkel aus Amerika für 1/10 des Preises nicht mehr auszahlt. Immerhin motiviert einen die kleine Menge dazu, selbst die kleinsten Teigreste vom Keramikgefäß zu kratzen. Abfallvermeidung par excellence also.
Fazit
Den kuriosesten Input gab es dann noch kurz nach Erhalt der Hauptspeisen. Konkret ging es um die Frage nach der Veganheit (?) einer Soße. Diese wurde zum Navratan Pulao gereicht, welches in der Karte explizit als tierfrei angeschrieben ist. “Vegan? Meinen Sie ohne Fleisch?“, „Nein ich frage, ob die Sauce vegan ist, nicht vegetarisch.“, „Jaja, ist ohne Fleisch.“, „Und auch vegan? Also ist sie mit normaler Milch zubereitet oder vegan?“ (lacht) “Das ist Joghurtsauce, natürlich mit Milch“
Erwähnenswert ist unserer Meinung nach noch, dass es auch sehr interessant klingende Cocktails gibt (wurden leider nicht getestet). Zum Beispiel „Masala Flower“ mit Vodka, Holundersirup, Minze, Ingwer, Apfelsaft und Zimt. Ist man anti unterwegs kann man u.A. auf fancy Limonaden mit Kokos, Minze, Granatapfel, Vanille uvm. zurückgreifen!
Insgesamt bekommt das In-Dish von den Fress-Freunden 7,5 von 10 Punkten.
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