Stilbruch – Abseits des guten Geschmacks?
Nachdem wir schon einmal am Dienstag unser Glück bei dem Lokal probieren wollten, es aber jeden Dienstag Ruhetag hat, versuchten wir nun erneut an einem anderen Wochentag herauszufinden, was es dort so gibt. In der Gumpendorfer Straße 16 im 6.Bezirk findet man dieses Restaurant, das sich laut Homepage das Ziel gesetzt hat „Den Gaumen und das Herz zu erfreuen.“. „Stilbruch ist ein Restaurant für alle, aber wenn wir ehrlich sein wollen, insbesondere für ein aufgeschlossenes Publikum welches sich gerne immer wieder aufs Neue kulinarisch überraschen lassen möchten und ausgefallenen, geradezu perversen Geschmacks- und Aromakombinationen nicht abgeneigt sind.“
Vorspeisen
Wir bestellten als Vorspeise sowohl eine Gelbe Linsen Suppe mit Mandelsplittern und Sumachlimette um 4€ als auch „Spass mit Eiern“. Nicht das was ihr denkt, sondern eine Eierspeise mit Speck, Bergkäse und Schnittlauch um 5,70€. In der Speisekarte findet man einen ganzen Block von Frühstücksgerichten, die man aber zu jeder Uhrzeit essen kann. Dazu hat das Lokal eigens das Wort “Früssen” ins Leben gerufen: ein Kunstwort für ein Frühstück als Abendessen. Allgemein finden sich witzige und kreative Namen in der Speisekarte, doch das darf uns nicht davon abhalten, objektiv und fair zu beurteilen.
Als Eierspeise (franz.: plat aux œufs; engl.: egg dish) werden im deutschen Sprachraum Gerichte bezeichnet, die überwiegend aus Hühnereiern hergestellt werden. Dabei variieren Zubereitungsformen und Geschmacksrichtungen je nach regionaler Herkunft. In Österreich wird unter dem Begriff meist Rührei verstanden.
Eine Einschränkung beim Servieren besteht im Verzicht auf Silbergeschirr, da es durch chemische Prozesse zur Schwarzfärbung wegen der Bildung von Silbersulfid kommt.
Die Vorspeisen entsprachen geschmacklich unseren Vorstellungen. Beide Gerichte nichts Aufregendes, aber soweit gut und in Ordnung. Ungefähr das, was wir uns erwartet haben! Trotzdem gab es ein großes Manko. Wobei die Betonung auf “klein” liegt! Die Portionen waren ziemlich winzig, vor allem die Suppe war nach ein paar Löffeln verschwunden. Sowas macht uns doch recht unglücklich und ließ uns angsterfüllt Richtung Hauptspeise blicken…
Hauptspeisen
Als Hauptgang bestellten wir einen Buchweizensalat mit Mangold, karamellisierter Rhabarber, Granatapfel, Babyspinat, Petersilie, Minze und Dinkelcroutons um 9,50€. Nummer zwei war Spargelrisotto mit grünem und weißem Spargel, Haselnüssen, Parmesan und Salat um 10€. Das Spargelrisotto war eine Empfehlung des Kellners auf die Frage, was denn so die größten Gerichte sind. Nachdem wir aber die quantitativen Ausprägungen des Lokals bereits kannten, stellten wir uns auf das Schlimmste ein: Zwei sehr kleine Speisen, die uns nicht satt machen würden.
Wir wären in unserem Leben gerne einmal falsch gelegen, leider war das auch hier nicht der Fall. Wir sind zwar die Fress-Freunde und uns ist natürlich bewusst, dass wir gut essen können. Aber selbst Kleinkinder hätten das Lokal angesichts der kleinen Portionen wohl mit knurrendem Magen verlassen!. Aber seis drum. Das Spargelrisotto war aber wirklich lecker und gut zubereitet. Geschmacklich gabs also gar nichts auszusetzen, die Enttäuschung über die Portionsgröße konnte das aber nicht wettmachen.
Ähnliches gilt für den Buchweizensalat, der als vegane Variante gewählt wurde. Ein interessantes Gemisch aus trendigen Zutaten, die letztendlich aber ziemlich gut harmonierten. Die drei luftigen Brotstücke wirkten auf dem Buchweizen etwas einsam, ebenso die paar Blätter Mangold und Spinat, die sich darunter versteckten. Letztendlich war auch hier die Portion kaum größer als das, was man sich bei Catering-Events als Menge für ein Schälchen Fingerfood vorstellt.
Fazit
Zum Abschluss gibts hier auch noch die für uns schockierendste Aussage des Abends. Auf die Frage des Kellners ob alles in Ordnung sei, informierten wir ihn über den guten Geschmack aber die zu kleinen Mengen. Darauf meinte er: „Komisch, das ist wirklich mit eines der größten Gerichte bei uns und es gibt wirklich viele, die das nicht aufessen können.“ Vermutlich eine glatte Lüge. Falls nicht, eine Nachricht von uns an all die betroffenen, seltsamen Leute da draußen: Bekommt euer Leben auf die Reihe!!! 😉
Somit bekommt das „Stilbruch“ von uns insgesamt 6 von 10 Punkten, wobei wohl jedem klar ist, welcher Tatsache dieses Urteil geschuldet ist…
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