Peter Pane – Nicht nur Kinder fliegen auf Burger
Hör niemals auf, Kind zu sein, Spaß und Träume zu haben.
Kinder sind wir zumindest geistig definitiv, Spaß haben wir am Essen und wir träumen von einem riesigen Burger. Beste Voraussetzungen also, um beim neuen „Peter Pane“ vorbeizuschauen. Am 12.Mai eröffnete die deutsche Burger-Kette Peter Pane die erste Filiale in Österreich auf der Mariahilferstraße 127. 24 Filialen gibt es in Deutschland bereits und für rund 1,5 Millionen Euro wurde nun die 25. Filiale in Wien eröffnet und bietet innen wie außen reichlich Laberlfanatikern Platz. Und mehr als dreimal wollten wir damals nicht schlafen, um über das neue Burger-Restaurant in Wien urteilen zu können. Schon beim Betreten des Lokals merkten wir, wie neu und modern es war und auch die Speisekarten rochen noch wie frisch aus der Druckerpresse.
Warm Up
Zu Beginn wollen wir auch wieder mal Auswahl an Hipster-Getränken erwähnen. Wir bestellten einen halben Liter Peters Limonade (Frische und vitaminreiche Limonade nach Peters Geheimrezept) um 4,90€. Dazu einen halben Liter Waldbeere Durstlöscher um 4,60€. Beide Getränke waren gut und erfrischend, aber für knapp 5€ etwas überteuert wie wir finden. Immerhin bekommt man schon ½ bis ¾ Burger dafür.
Eigentlich als Vorspeise gedacht, bestellten wir ofenwarmes Pane (Geröstetes Hausbrot mit einer Soße nach Wahl) um 4,50€. Das Service machte uns hier jedoch einen Strich durch die Rechnung und servierte das Körbchen mit den 4 Brotstreifen gleichzeitig mit der Hauptspeise. Kein Problem für uns, so hatten wir eine extra Beilage zum Burger. Die Guacamole, die wir als Soße dazu bestellten, war sehr gut, hätte aber mehr sein dürfen.
Hauptspeisen
Theoretisch könnte man beim Peter auch Salat als Hauptspeise bestellen. Da davon aber unsere massiven Bizepse schrumpfen könnten, gingen wir das Risiko nicht ein. Also bestellten wir einen veganen Burger Namens „Panflöte“ (Bulgur-Kräuter-Bratling, Cheddar, knusprige Kartoffelchips, Röstzwiebeln mit rauchzarter BBQ-Soße) um 9,90€. Dazu ein Rindfleisch-Burger mit der „Käse-Speck“ Ausstattung (Würziger Bernsteinkäse mit knusprigem Bacon) um 8,80€. Zusätzlich zu unseren Burgern bestellten wir einmal Süßkartoffelpommes und einmal die „traditionelle“ Variante.
Leider kam der „Käse-Speck“ Burger als Mogelpackung ohne Speck und ohne Bernsteinkäse, dafür mit (ziemlich wenig) Cheddar. Nach entsprechender Beanstandung wurden der Speck und die Scheibe Käse vermeintlich elegant in die bestehende Speise integriert. Leider konnte dadurch der Käse nicht schmelzen und somit nicht sein Geschmackspotential entfalten. Ähnlich auch beim Fleisch, das leider nicht wirklich saftig war. Vielleicht hätte hier die Frage, ob es Rare (ok, bei einem Burger wohl eher nicht), Medium oder Well Done gewünscht wird, geholfen.
Auch der tierfreie Burger kam, rein optisch, ansprechend daher. Wäre er eine Frau, wäre er aber wohl mit seinen Proportionen nicht zufrieden. Großes Unterteil, hoher Schwerpunkt und noch oben hin immer weniger werdend. Damit war er rein von der Haptik nicht so gut zu verspeisen wie das fleischliche Pendant. Das Patty war schmackhaft und versuchte (gottseidank) nicht verzweifelt, irgendein Rindfleischlaberl zu imitieren. Wie erwähnt war das „Filling“ neben dem Patty leider nicht optimal gewählt, zum Klischee-Salatblatt gabs eine Scheibe Fake-Käse garniert mit Chips?! Hier gibt’s also Verbesserungsspielraum bei einem ansonsten soliden, veganen Burger.
Fazit
Nettes Detail am Rande: Auf der Toilette spielt es ein Hörbuch von Peter Pan. Wir nahmen uns natürlich die 1,5 Stunden am Klo Zeit, um das Ende nicht zu verpassen. Etwas verwirrend war zudem, dass die Angestellten keine einheitliche Kleidung trugen, sondern in Freizeitoutfit auftraten. Somit mussten wir genau hinschauen, um nicht einem Lokalgast unsere Bestellung aufzudrücken. Kurios vor allem wenn man bedenkt, dass es sogar eigene Salz- und Pfefferstreuer sowie Plastikbehälter für die Saucen mit Logo drauf gibt. Aber vielleicht gabs so kurz vor der Eröffnung einfach einen Streik in der Shirt-Fabrik?
Aber nun zurück zum Wesentlichen. Alles in allem ein solides aber (noch) nicht überragendes Lokal. Einige Dinge spielen sich mit der Zeit vielleicht noch besser ein und die Bekleidung kommt wohl auch irgendwann an. Das wird letztendlich auch nötig sein, um sich bei der mittlerweile starken Konkurrenz an Hipster-Burgerläden in Wien zu behaupten. Schließlich will man sich nicht gleich wieder so schnell verabschieden, wie das die Kinder aus Peters Fenster tun! Insgesamt bekommt das Peter Pane von uns 6,5 von 10 Punkten.
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