Burger und Bier im Hipster-Beisl

Im 15.Bezirk bei der U4/U6 Station „Längenfeldgasse“ findet man das Lokal „Hawidere“. Von außen erinnert es an ein klassisches Beisl (für Nicht-Österreicher: Wirtshaus) und auch von innen bleibt dieser Eindruck bestehen. Untypisch für ein Beisl ist aber, dass es zum Beispiel eine eigene vegetarische bzw vegane Karte gibt und zusätzlich auch auf die Herkunft und Qualität der Produkte geachtet wird.

In der Speisekarte wird mit dem Slogan „Ehrliche Burger & Bier aus Leidenschaft“ geworben. Sie schreiben selbst, dass sie ziemlich auf Burger stehen und ihnen deshalb auch die Qualität und die Frische ein Anliegen sind. Weiters steht „Zu guten Burgern gehört auch das passende Getränk. Als Bierliebhaber denken wir da zuerst an Bier.“ Klingt logisch, und aus diesem Grund findet man in der Menükarte zu so gut wie jedem Gericht eine Bierempfehlung dazu.

Suppe und Sticks zum Start

Natürlich wollten wir auch hier nicht auf die Vorspeisen verzichten und so probierten wir einerseits die Süßkartoffelsuppe mit Kokosmilch und Erbsen um 4,20€ (Bierempfehlung: The Padawan) und andererseits die Halloumi Sticks – Vier Stück Grillkäse Sticks mit Cocktailsauce Dip um 4,20€.

Ehrlicherweise muss man sagen, dass die Halloumi Sticks hauptsächlich nach Panier, also nach Fett, schmeckten. Zwar war die Konsistenz noch immer gummiähnlich und quietschend wie man es kennt, geschmacklich kam der Halloumi jedoch nicht ganz so zur Geltung wie erhofft.

Die Suppe war eine willkommene Wärmung zu dieser Jahreszeit und bot die interessante Kombination aus Süßkartoffeln und Erbsen. Durch die pürierte Knolle gab es zwar keine dickflüssige, aber eine doch leicht cremige Konsistenz. Die Erbsen dazu konnten sich als bissfeste Alternative darin definitiv bewähren. Geschmacklich durchaus interessant und gelungen, während die Portion schon Lust auf die Hauptspeise machte!

Jack & Chili

Als ebendiese Hauptspeise wählten wir Jackfruit Chili (Chili mit Jackfruit & 1 Gebäck – scharf um 8,10€) und den Uhudler Blue Burger (200g Rindfleisch, karamellisierte rote Zwiebel mit Uhudler, doppelt Speck, Blauschimmelkäse, Tomate, Zwiebel, Salat, hausgemachte Cocktail-, Knoblauch- & BBQ Sauce um 14,70€) 

Jackfruit ist eine Pflanzenart der Maulbeergewächse, die geschmacklich an Hühnerfleisch erinnert, während sie eine Textur wie “Pulled Pork” aufweist. Dadurch ist das Chili zwar vegan, erinnert vom Aussehen aber stark an ein fleischhaltiges Gericht. Genau genommen eher an Gulasch als an Chili, was aber nicht weniger gut in die “Beisl-Atmosphäre” passt.

Die Komposition aus Geschmack und Esserlebnis war dann definitiv etwas, das man bei einer veganen Speise im “Beisl” nicht erwartet hätte. Eine kräftige, “gschmackige” Basis mit den Jackfruitstücken für eine geile Konsistenz, sowie Mais und Bohnen zum Abrunden. Einzig die Schärfe (als hätte man uns nicht bereits in der Karte gewarnt) war für uns chilisensible Fressmäuler ein wenig “too much” und lies den Geschmack nach einiger Zeit dem Schmerz weichen. Das  dazugehörige Fladenbrot war wunderbar fluffig und weich und eignete sich optimale zum Tunken der Soße. So gut, dass gleich noch eine zweite Portion davon bestellt wurde!

Käs und Burger

Der Burger wurde auch mit einem fladenähnlichen, leckeren Bun serviert und wirkte schon beim Anblick sehr saftig und lecker. Auch die Gefahr, nach dem Verzehr alles in die Schmutzwäsche geben zu müssen, war offensichtlich. Doch davon ließen wir uns nicht abhalten.

Die mitgelieferten Pommes waren eher Steakfries, also breiter als gewöhnliche Pommes, und stachen weder positiv noch negativ hervor. Wir hätten uns vielleicht noch Süßkartoffelpommes gewünscht, aber was nicht ist kann ja noch werden. Das Fleisch war herrlich saftig und schmackhaft und in der Kombination mit dem Blauschimmelkäse hervorragend. Den Geschmack des Käses sollte man allerdings mögen, denn er ist sehr intensiv und dominiert den Burger. Die Zwiebeln sowie der Speck kamen da leider gar nicht zur Geltung.

Fazit

Das Hawidere wirkt nach außen hin wie ein klassisches Beisl, die inneren Werte lassen jedoch auch viel junges Publikum ins Lokal strömen. Zu diesen inneren Werten gehört eine große Auswahl, die für jeden etwas bietet. Sei es Menschen mit kleinem Hunger (auch das soll es geben), Vegetarier oder vegan lebende Menschen. Die Speisen sind eigentlich bodenständig, gleichzeitig haben aber die meisten ihr kleines “Extra”. Geschmacklich war bei uns alles einwandfrei und wer Bier mag ist hier noch besser aufgehoben. Denn hier kann man sich lange durchkosten. Zu guter Letzt stehen auch noch Preise und Portionen in einem sehr fairen Verhältnis zueinander!

Das „Hipster-Beisl“ Hawidere erhält von den FressFreunden 7,5 von 10 Punkten.


Adresse: Ullmannstraße 31; 1150 Wien

Öffnungszeiten: Mo-So: 16:00 – 02:00

Homepage: http://www.hawidere.at/

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