Who is this guy?

Direkt beim Augarten im zweiten Bezirk findet man, mit einem netten, großen Schanigarten, das Lokal „Ignaz Jahn“. Komischer Name findet ihr? Mit etwas Recherche lässt sich herausfinden, dass es sich bei Ignaz Jahn um einen Hofkoch des kaiserlichen Wien gehandelt hat, der im 18. bzw. frühen 19.Jahrhundert zwei Restaurants betrieben hat, wovon eines auch direkt beim Augarten gelegen war. Doch in Wirklichkeit geht es uns nicht um den Namen, sondern welches Essen gibt, wie groß die Portionen sind und natürlich wie sie  uns gemundet haben.

Optischer Augenschmaus

Auf der Homepage beschreibt man sich selbst als modernes Gasthaus. Die Speisen, die wir in der Karte finden, unterstreichen das. Klassische österreichische Hausmannskost mit einigen wechselnden saisonalen Schmankerln. Wir bestellten klassische Speisen wie das „Paprikahendl mit Spätzle“ um 10,40€, die „Geröstete Knödel mit Ei mit Blattsalat“ um 8,50€ und eine „Zünftige Portion Käsespätzle im Holzbottich serviert mit Blattsalat“ um 13,40€. Auch für vegetarische und vegane Esser gab es etwas, auch wenn hier die Auswahl sehr überschaubar war. Zumindest wurden diese Speisen in der Karte extra gekennzeichnet und so wurde als pflanzliches Gericht das Eierschwammerlrisotto um 13,10€ gewählt.

Alle Gerichte wurden optisch ansprechend serviert und auf allen Speisen befand sich Schnittlauch oben drauf. Das Paprikahendl wurde direkt in einer kleinen Pfanne serviert und auch mengenmäßig wurde man hier tatsächlich nicht enttäuscht. Es befanden sich in etwa fünf größere Stücke Fleisch auf den Spätzle, die wiederum in einem geschmacklich sehr guten Paprikasaft schwommen. Das Fleisch war wirklich butterweich und der zur Speise gereichte Löffel reichte vollkommen aus, um das Fleisch in kleinere Portionen zu teilen. Die Spätzle schmeckten hervorragend und wir gehen davon aus, dass sie selbst gemacht wurden. Insgesamt also eine wirklich sehr gute und auch ausreichende Speise.

Im Gegensatz dazu war die Portion der gerösteten Knödeln mit Ei nicht sehr vielversprechend. Auf dem normal großen Teller befand sich eine Schüssel mit dem Blattsalat, somit war schonmal nicht so viel Platz für die Knödel mit Ei. Zwar war die Speise lecker und saftig, aber nicht so überzeugend wie die Spätzle. Eine größere Portion wäre hier wünschenswert gewesen.

Es wird zünftig

Quantitätsmäßig irgendwo dazwischen befand sich das vegane Eierschwammerlrisotto. Für eine Vorspeisenportion wäre es ausreichend, als Hauptspeise geht das Gericht zumindest aus Mengensicht nicht durch. Geschmacklich gab es nicht viel auszusetzen. Der Reis war risottomäßig knackig und cremig. Die Eierschwammerl dazu sowieso ein österreichischer Klassiker. Auch wenn der Geschmack grundsätzlich überzeugte, konnte das Gericht keine außergewöhnlichen Akzente setzen. Dafür sind dann über 13€ auch nicht gerade wenig.

Sehr gespannt durfte man auf die Käsespätzle sein, die als zünftig in der Karte zu finden waren und in einem Holzbottich kommen sollten. Zünftig ist ein etwas älterer Ausdruck und bedeutet nichts anderes als fachgerecht bzw. fachkundig. Hier wird die Latte also selbst hochgelegt und die Erwartungshaltung unsererseits war entsprechend hoch.  Abgesehen von dem Holzbottich wurde ein großer, hölzerner Löffel dazu serviert, der aber nur dazu diente, Portionen rauszuschöpfen. Auf den Käsespätzle befanden sich originalgetreu etliche Röstzwiebel und der Käse erinnerte an einen leicht deftigen Bergkäse. Erwartungsgemäß war die Speise durch den Käse sehr sättigend und man schaffte den Inhalt des Bottichs zwar aufzuessen, danach war man aber wirklich satt und das soll was heißen bei uns. Also für 13,40€ ein wirklich empfehlenswertes Gericht. 

Fazit

Im “Ignaz Jahn” erhält man klassische Hausmannskost in gehobenem Ambiente. Das Lokal ist schlicht aber stilvoll eingerichtet und bietet einen Gastgarten mit Blick auf den Augarten, den wir gerne in Anspruch nahmen. Alle Speisen waren bei unserem Test solide bis gut, optisch wurde alles eindrucksvoll aufbereitet. Die Portionsgrößen variierten unten den Gerichten sehr stark, wodurch das Stillen des Hungers ein wenig zur Lotterie wird. Entsprechend schlägt das allgemein gehobenere Preisniveau bei den kleinen Speisen ordentlich zu.

Das Restaurant „Ignaz Jahn“ erhält von den FressFreunden 6 von 10 Punkten.


Adresse: Obere Augartenstraße 46; 1020 Wien

Öffnungszeiten: Di-Sa: 12:00 – 23:00

Homepage: http://www.ignaz-jahn.at/

GESAMT

PORTIONEN

PREIS