Martini, ganz ohne Gans?
Nahe der Neubaugasse liegt ,recht verborgen in der Ahornergasse 4, das „Landia“, ein vegetarisches und veganes Restaurant. Auf der Homepage werben sie mit „Lassen sie ihren Gaumen von unseren vegetarisch/veganen Kreationen aus aller Welt verwöhnen und entfliehen sie der stressgeplagten Alltagshektik in einer Oase der Entspannung.“ Ob man tatsächlich der Alltagshektik entfliehen kann und wie sehr man verwöhnt wird, dem wollten wir nachgehen!
Die Vorspeise
Als Vorspeise bestellten wir uns die „Hausgemachten Vollkorndinkel-Samosa mit Tahini, Melanzani und gemischter Salat“ um 6,80€. Doch was sind Samosa und was ist Tahini? Aus der arabischen Küche kommt Tahini und ist eine Paste aus feingemahlenen Sesamkörnern, die auch für Hummus benutzt wird. Und aus der pakistanischen beziehungsweise indischen Küche kommt Samosa und bezeichnet gefüllte Teigtaschen. Am Teller waren zwei Teigtaschen auf etwas Salat mit zwei Saucen zu finden. Die Samosa waren geschmacklich solide, jedoch konnte man nicht ganz herauserkennen, was eigentlich genau der Inhalt sein soll.
Hauptspeisen
Weiter gings mit den drei Hauptspeisen! „Martini-Vegansl mit Seviettenknödel und Rotkraut“ um 15,80€, „Cheeseburger mit Seitansteak und Braterdäpfel“ um 9,90€ und „Großer Salatteller mit Avocado und gerösteten Hanfsamen“ um 8,60€. Dazu eine Portion Pita Brot um 1,20€. Alle drei Gerichte sahen hervorragend aus und wir mussten erste Sabbererscheinungen unterdrücken.
Das Salatgericht verdient hier wirklich einmal die Bezeichnung „groß“. Man fand viele Avocadospalten mit reichlich Hanfsamen vor, unter der Avocado selbst war verschiedenster Salat zu finden. Dazu bekam man zwei köstliche Stück Pita, die noch etwas warm waren. Für einen Salat wirklich ausgezeichnet, sowohl geschmacklich als auch portionsmäßig.
Das zweite Gericht, der vegetarische Burger, sah ebenfalls sehr lecker aus. In einem Friteusegeschirr bekam man die Braterdäpfel serviert. Dem Burger sah man auch gleich an, dass er reichlich gefüllt war. Zwei Stück Seitan mit Käse drauf und auch verschiedenster Salat waren zwischen den „Brotlaberln“ zu finden. Leider Gottes war so viel Salat, Rotkraut, Gurken etc im Burger, dass der Seitan- und Käsegeschmack etwas unterging.
Was ist ein „Vegansl“?
Fehlt nur noch die dritte, mit großer Spannung erwartete, Speise. Das “Martini Vegansl” ließ unser veganes Mitglied schon vor dem Lokalbesuch nervös werden. Schließlich hat man nicht alle Tage die Gelegenheit, diesen heimischen Küchenklassiker auf seine Bedürfnisse adaptiert zu verkosten.
Für die Augen ist das Gericht jedenfalls schon beim Servieren ein Leckerbissen. Zwei schöne Semmelknödel, ordentlich Rotkraut und ein Haufen Seitanschnetzel mit Sauce. Und letztendlich steht die pflanzliche Variante dem “Original” um nichts nach. Die Knödel sind schön bissfest und gleichzeitig “gschmackig”, zusätzlich der perfekte Schwamm für überschüssige Sauce. Das Rotkraut ist auch auf den Punkt gekocht und bringt eine süßliche Komponente mit ins Spiel. Der Seitan aka. Gansl überzeugt durch gute Konsistenz und ein saftiges Esserlebnis.
Einziger, kleiner Minuspunkt ist die an sich recht gute Sauce, die in großer Menge irgendwann jedoch zu intensiv durchkommt. Nichtsdestotrotz ein tolles Gericht, bei dem im Vergleich zum fleischlichen Original alle drei Komponenten eine gleichwertige Rolle einnehmen. Eine schöne, vegane Abwechslung zur Martinizeit und billiger ist sie vermutlich auch!
Nachspeisen
Das Landia bietet in einer Vitrine ebenfalls vegane Nachspeisen an, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollten. Wir nahmen alles was noch da war und bekamen einen Streuselkuchen, eine Frucht-Cremetorte und zwei Schokokügelchen (?).
Als Abschluss waren diese Desserts ganz in Ordnung, als überzeugende Speisen werden uns allerdings eher die Hauptgerichte in Erinnerung bleiben. Ein bisschen saftiger und geschmacksintensiver hätte es vermutlich sein dürfen, aber das hatten wir immerhin im Gang davor. Daher sind die Nachspeisen ein nettes extra, wegen ihnen das Lokal aufsuchen wird man aber eher nicht.
Fazit
Das „Landia“ ist eine leicht versteckte, vegetarisch-vegane Oase nahe der MaHü. Wenns mal kein Fleisch sein muss, sollte hier jeder auf seine Kosten kommen. Von Salaten über Burger bis hin zu Specials wie hier zur Ganslzeit findet ein jeder das passende Gericht. Insgesamt tatsächlich ein gemütlicher Rückzugsort, an dem man sicherlich nicht ums Verhungern fürchten muss. Das “Landia” erhält von den FressFreunden 7 von 10 Punkten.
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