Die Hütte, die man lieben muss

In Österreich gibt es vom “Loving Hut”, einem rein veganen Restaurant, drei Standorte, zwei davon in Wien. Am Wienerberg direkt neben dem Twin Tower befindet sich, ein wenig versteckt, eines der Lokale. Hier könnte man, die richtigen Temperaturen vorausgesetzt, auch gemütlich im Freien die pflanzlichen Speisen genießen.

Rollen, Taschen und Cha Cha Cha

Wir entschlossen uns aber drinnen Platz zu nehmen und folgende Vorspeisen zu probieren. Zwei Stück Summer Rolls (Reisnudeln, Sojaschinken, Tofu, Karotten, Sojasprossen, Salat, serviert mit Erdnuss Sauce) um 4,90€, acht Stück Korean Dumpling (gedämpfte Gemüseteigtaschen, serviert mit Pilzsauce & Süße Chilisauce) um 4,90€ und sechs Stück Spicy Cha Cha Cha (Knusprig gebratener Seitan, serviert mit veganer Mayonnaise) um 4,90€.

Die zwei Sommerrollen waren bereits in mundgerechte Stücke portioniert und mit schwarzem Sesam garniert. Von außen konnte man durch das Reispapier nur den Salat durchschimmern sehen, doch drinnen war noch weit mehr zu finden. Sehr gut vor allem in Kombination mit der Erdnuss Sauce, aber leider nicht sehr sättigend. Von der Menge her zeigte sich auch bei den anderen beiden Vorspeisen ein ähnliches Bild. Die Korean Dumplings, welche wohl einigen unter dem Namen „Gyoza“ geläufig sind, waren mit weißem Sesam bestreut und waren sehr kleine, wenn auch leckere, Häppchen. Hier sind knapp 5 Euro unserer Meinung nach doch etwas hoch.

Bei der dritten Vorspeise wussten wir am wenigsten was uns erwarten würde. Gleich vorweg sei erwähnt, dass die Sauce nicht nur aus veganer Mayonnaise bestand, sondern auch aus einer roten Sauce. Verdächtig ähnlich dem klassischen Ketchup, doch Achtung: Feuergefahr! Sonst kann man zu den panierten Seitanstücken nicht viel sagen, außer, dass der Geschmack der Panier und somit der Fritteuse leider dominierte. Wie so oft bei panierten Gerichten könnte sich im Inneren alles Mögliche verstecken, im Endeffekt schmeckt aber alles gleich.

 

Eine Menge Nudeln – und Reis

Um nicht in Gefahr von zu laut knurrenden Mägen zu kommen, ging es schnell weiter mit den Hauptspeisen. Hier wurde von uns kreuz und quer durch die Karte bestellt. Einerseits die Aulac Nudeln (Gebratene Reisnudeln mit Gemüse und Seitan Proteine) um 9,90€, andererseits einen Pho Hanoi (Reisnudelsuppe mit Soja Proteine, Zwiebeln, Koriander, Minze, Chili, Pfeffer, Limette und Sojasauce) um 9,90€, einmal die Combo Nudeln (Vermicelli – dünne Reisnudeln, Soja Proteine, Spring Rolls, serviert mit Salat und Dressing) um 12,90€, dann das Peking Spezial (Gebratene Seitan Proteine, Gemüse und Peking Sauce, serviert mit Reis) um 12,90€ und zu guter Letzt noch den Moving Mountains Burger mit gewürzten Kartoffelspalten (100% vegan steak mit Soja Käse, Tomaten, Zwiebeln, vegan Mayonnaise und BBQ Sauce) um 11,90€.

Die Aulac Nudeln sahen aus wie klassische Entenstücke auf gebratenen Bandnudeln mit Gemüse. Die Konsistenz der Seitanstücke war etwas zäher als bei einer echten Ente, aber nichtsdestotrotz ein gutes und vor allem portionsmäßig zufriedenstellendes Gericht. Eine sehr ähnliche Speise war das Peking Spezial, das anstatt von Nudeln einfach eine Portion Reis hatte. Die Combo Nudeln waren ebenfalls Seitanstücke, die wie Ente auf gebratenen Nudeln mit einer Menge Salat aussahen. In Wirklichkeit waren aber alle drei Gerichte abgesehen von der Beilage dieselben.

 

Ein bisschen Schärfe – und Burger

Auf dem Pho Hanoi waren sofort die oben auf liegenden Chilis zu sehen, die für alle Lulus, wie uns, normal nichts Gutes verheißen.. Unsere Befürchtung bestätigte sich, die Suppe war ordentlich scharf und von Bissen zu Bissen brannte es mehr. Das Feuerspucken ließ dann nicht mehr lange auf sich warten. Soweit wir das mit unseren brennenden Mündern noch schmecken konnten, war die Reisnudelsuppe sehr gut. Wirklich reichlich gefüllt und aufgrund der vielen Flüssigkeit sättigt das Gericht auch extrem.

Gespannt waren wir auch auf den Moving Mountains Burger. Dieser wirkte auf den ersten Blick wie ein ordentlicher Burger mit reichlich Füllung und auch der vegane Käse zeigte ein tolles Schmelzverhalten. Auch das schön angebratene Patty konnte überzeugen, das Brötchen wirkte im Gegensatz dazu ein wenig blass und geschmacksarm. Leider wurden die eigentlich angegebenen Kartoffelspalten nicht dazu serviert, ein Fehler der uns erst im Nachhinein auffiel. Unabhängig davon sind aber knapp 12€ für einen mittelgroßen Burger schon sehr hoch angesetzt!

 

Kuchen und Eis

Und natürlich haben wir die Möglichkeit gleich genutzt und auch bei den rein veganen Nachspeisen zugeschlagen. Diese variieren anscheinend nach täglicher Verfügbarkeit und wurden uns vom sehr freundlichen Personal mitgeteilt. Wir entscheiden uns für einen Schokokuchen, einen Kokos-Creme-Kuchen und ein “Bananensplit” mit Vanille-, Schokolade- und Zitroneneis.

Sowohl der Schokoladen-, als auch der Kokos-Creme-Kuchen konnten durch die saftige Basis und die cremige Füllung punkten. Zwei ausgezeichnete Varianten von veganen Kuchen, die auch verschiedene Geschmäcker zufrieden stellen.

Der “Bananen-Split” war im Vergleich zu den Kuchen etwas unspektakulärer, trotzdem war es schön, diesen in einer veganen Variante vorzufinden. Einzig die Kombination Banane-Zitroneneis fanden wir etwas gewöhnungsbedürftig, da passt Vanille oder Schoko dann doch besser!

 

Fazit

Mit der neuesten Filiale des Loving Hut am Wienerberg findet man ein modern gestaltetes Restaurant vor, bei dem einzig die öffentliche Anbindung (noch – Stichwort U2 Ausbau) zu wünschen übrig lässt. Zeitgemäß ist nicht nur die Einrichtung sondern auch die rein pflanzliche Speisekarte. Sie hat zwar einen asiatischen Schwerpunkt, bietet aber auch für andere Geschmäcker Burger und Co. an. Die meisten Speisen sind in ihren veganen Formen durchaus ausgefallen und eine schöne Abwechslung zum gewohnten Alltagsessen. Die Portionen sind solide, die Preise, wohl aufgrund der teilweise spezielleren Zutaten, eher überdurchschnittlich. Das Personal war bei unserem Besuch sehr freundlich und machte Lust auf ein Wiederkommen!

Das Restaurant „Loving Hut“ erhält von den FressFreunden 7,5 von 10 Punkten.


Adresse: Maria Kuhn Gasse 6/Lokal 2 Stiege 3; 1100 Wien

Öffnungszeiten: Di-Fr: 11:30 – 14:30 & 17:00-21:00; Sa-So: 12:00 – 21:00

Homepage: http://lovinghutvienna.com/

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