Kleines Haus mit großen Speisen?

Seit über 35 Jahren gibt es das Lokal „Pizzeria Casa Piccola“ bei der U-Bahn Station Alser Straße nun schon. Auch hier wird seit Anfang Mai die Abholung der Speisen angeboten, was wir natürlich gerne in Anspruch nahmen.

Ein bisschen Pizza muss sein

Wir bestellten, wenig überraschend: Pizzen. Und zwar einmal die Pizza Diavolo (Rind Salami, milde Pfefferoni, Paprika, rote Zwiebel) um 10,50€ und einmal die Pizza Paola (Speck, Brokkoli, Schafskäse, Spiegelei, rote Zwiebel) um 11,50€.

Dazu gab es als vegane Pizza die Florentini mit Vollkornteig um 11,80€ und zusätzlich ein veganes “Thai Tofu-Gemüse Curry mit Mandelreis” um 10,50€. Um sicherzugehen nicht zu verhungern, wurden auch noch zwei Stück Pizzabrot gefüllt mit Mozzarella um jeweils 3,50€ bestellt.

Pizza im Doppelpack

Die Pizza Diavolo war reichlich belegt und es hatte sich auch ein Stück Brokkoli auf die Pizza verirrt, vermutlich von der Pizza Paola. Der Rand war schön knackig, wie man es sich von einer original italienischen Pizza auch wünscht. Was man jedoch sagen muss ist, dass die Pizza nicht annähernd scharf, wohl nicht einmal wirklich mild war. Wer eine Pizza Diavolo bestellt erwartet sich doch eher eine gewisse Schärfe, auch wenn bei den Zutaten milde Pfefferoni steht. Abgesehen davon eine sehr leckere Pizza.

 Die Pizza Paola war wirklich eine absolute Überraschung für uns. Schon beim Lesen der Zutaten war klar, dass es sich um keine 0815 Pizza handelt, was unser Praxistest auch bestätigte. Die Kombination aus den reichlich vorhandenen Auflagen war wirklich hervorragend und wir würden die Pizza sofort wieder bestellen. Beide Pizzen hätte man vielleicht eine Spur früher aus dem Ofen nehmen können, denn sie waren an manchen Stellen schon leicht schwarz.

 

Brot und Spie…, ähm Käse

Wenn man Pizzabrot in verschiedenen Restaurants bestellt weiß man nie genau, wie groß sie werden und ob sie fluffig oder eher „trocken“ sind. In diesem Fall bekamen wir zwei sehr lange Brotstangen, mit denen wir so nicht gerechnet haben. Leider war das Pizzabrot, so wie auch die Pizzen, eine Spur zu lange im Ofen und dadurch relativ dunkel an der Oberseite.

Aufgrund der Rückstände auf der Pizzaschachtel konnte man erahnen, dass es sich um eine fettige Köstlichkeiten handeln muss, da der Schachtelboden gut in Fett getränkt war. Besonders an diesem Lokal ist, dass man die Stangen mit Mozzarellafüllung wählen kann. Bei einem genaueren Blick ins Innere fiel jedoch auf, dass sie relativ hohl waren und nur am Boden ein wenig Käse zu finden war. Alles in allem in Ordnung aber nicht umwerfend. Für 3,50€ pro Stange unserer Meinung nach auch zu teuer.

Vegane Auswahl

Die Karte des Lokals besticht durch einen separaten Bereich mit veganen Speisen, bei dem jedem Pflanzenfresser das Herz aufgeht. Von Vorspeisen über Pizza und Pasta bis hin zu Brownies un Co. ist alles zu finden.

In unserem Fall war eine Pizza Florentini das Opfer der Wahl. Der Pizzateig wirkte bereits optisch ein wenig dünn und wenig fluffig. Das bestätigte sich auch bei den ersten Bissen. Freunde knackiger Pizzen werden sich freuen, für uns hätte es ein wenig voluminöser sein dürfen. Ob bzw. wie sehr der Vollkornteig hier eine Rolle spielt können wir schwer einschätzen. Der Belag war von der Menge jedenfalls passend gewählt, man hatte ausreichend Material auf dem Teig aber konnte es auch noch halbwegs ansprechend in den Mund befördern. Der vegane Käse ist ein tolles Extra, denn das Fett macht das Erlebnis einfach saftiger und geschmacksintensiver.

Um die Karte auch abseits der Pizzen zu erkunden gabs auch noch ein veganes Thai Tofu-Gemüse Curry mit Mandelreis. Eine schöne Mischung aus asiatischen Zutaten und Aromen, der Mandelreis enthielt allerdings eher nur ein paar Alibi-Nussstückchen. Geschmacklich sehr gut, einzige Wermutstropfen waren hier die relativ kleine Portion und der (vergleichsweise) hohe Preis für diese doch simple Speise. Letztendlich aber der Beweis, dass man das Lokal auch glücklich verlassen kann, wenn man keine Pizzen mag (falls es solche Leute tatsächlich gibt).

 

Fazit

Die Pizzeria „Casa Piccola“ ist ein tolles Lokal mit einer sehr breiten Auswahl an Speisen. Auch wenn dies oft eine Gratwanderung ist, bei unserem Test waren wir geschmacklich voll zufrieden. Die Portionen reichen nicht ganz aus, um FressFreunde zu füllen, für eine nette Mahlzeit reicht es aber. Die Preise wirken für manche Speisen etwas hoch, man darf hier dafür auch auf vielfältige und qualitative Zutaten hoffen. Positiv anzumerken ist außerdem die separate vegane Karte mit reichhaltigem Angebot!

Die Pizzeria Casa Piccola erhält von den FressFreunden 6,5 von 10 Punkten.


Adresse: Hernalser Gürtel 30; 1090 Wien

Öffnungszeiten: Do-Di: 17:00 – 23:00 (Mittwoch Ruhetag)

Homepage: http://www.casa-piccola.at/

GESAMT

PORTIONEN

PREIS