Autobahn in den Magen

Die Nachtgastronomie hat wieder offen? Da müssen wir natürlich sofort hin. Bevor es in der Praterstraße 18 jedoch heiß hergeht und alle hauseigenen Dancefloor zu shaken beginnen, muss man sich stärken. Das ist mit der dort zugehörigen Pizzeria ein leichtes Unterfangen.

Der Dip-Durchbruch

Abgesehen von 4 fertig zusammengestellten Pizzen, kann man sich auch seine eigene Komposition kreieren. Das besondere bei allen Pizzen ist der spezielle Teig: Kefir – Miso – Sauerteig. Für alle Unwissenden: Kefir ist ein dickflüssiges Milchgetränk, dass durch einen Gärungsprozess gewonnen wird. Miso hingegen ist eine japanische Paste, die größtenteils aus Sojabohnen hergestellt wird. Auch die weiteren Zutaten sind eher originell und ausgefallen. Eine weitere Besonderheit ist, dass es eine wählbare Dipsauce dazu gibt. Diese Neuheit könnte sich ruhig etablieren, denn so ist auch der unbelegte Pizzarand ein Highlight und fällt wohl deutlich seltener der Lebensmittelverschwendung zum Opfer.

Wir bestellten zwei vorgefertigte Kreationen. Das war einerseits die „Kimchirita“, eine Pizza mit Tomatensauce, Mozzarella, Parmesan, Kimchi mit Sesamöl und Koriander. Kimchi kommt aus der koreanischen Küche und bezeichnet eine bestimmte Zubereitungsart von Gemüse durch Milchgärung. Andererseits orderten wir die Pizza „Four Seasons“ mit Mozzarella, geräuchertem Provola, Zucchiniblüten, Zucchiniwürfeln, Basilikumpesto und gerösteten Pinienkernen. Die dritte Pizza im Bunde war eine selbst zusammengestellte, vegane Variation mit einer Pinienkern-Zwiebel-Sauce, Pilzen, Mais und süßen eingelegten Zwiebeln.

Klein aber fancy

Die Pizzen waren von der Größe her leider nicht so groß wie erhofft aber sahen alle interessant und lecker aus. Vor allem aber interessierte uns der Teig und die dazu servierte Dipsauce. Der Teig war extrem fluffig und weich. In Kombination mit den doch recht ausgefallenen Saucen, wie zum Beispiel Trüffel-Mayonnaise, schmeckte dieser wirklich hervorragend. Wir hätten am Ende gerne noch mehr unbelegten Teig gehabt, um die Saucen aufzuessen.

Die ausgefallenen Beläge führen dazu, dass man ein wenig von dem gewohnten Standarddenken im Pizzabereich abkommen muss. Das Kimchi führte zu einem teigig-würzigen Geschmackserlebnis, während die Zucchiniblüten auch einen optischen Touch auf den Teller brachten.

Die vegane Selbstkreation erhielt durch die Sauce eine saftig-fettige Komponente, die gut mit klassischen Zutaten wie Mais und Champignons harmonierte. Eine willkommene Abwechslung zur obligatorischen, käsefreien Margherita oder den Varianten mit veganem Käseersatz.

Fazit

Bei weitem kein 0815 Lokal, das auf jeden Fall mal einen Besuch wert ist, nicht nur vor dem Fortgehen. Die zentrale Lage und der Schanigarten bei Schönwetter sind weitere Pluspunkte. Auch wenn die Speisekarte sehr überschaubar ist, sind die Pizzen sehr originell und auch lecker. Die Zutaten wirken hochwertig und so bringt man ein wenig Neues ins manchmal monotone Pizzaleben.

Das Restaurant Superstrada 18 erhält von den FressFreunden 6,5 von 10 Punkten.


Adresse: Praterstraße 18; 1020 Wien

Öffnungszeiten: Mi-Sa: 18:00 – 24:00

Homepage: https://www.praterstrasse.wien/de/

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