Humus für alle!

Bei sommerlichen Temperaturen Ende September dachten wir uns, dass man das Wetter noch einmal so richtig genießen muss. Und so marschierten wir am Naschmarkt Richtung NENI entlang. Bevor wir im Lokal mit orientalischer Weltküche angelangt waren, verkosteten wir noch die eine oder andere Leckerei bei einem der vielen Stände. Allein schon die Gerüche und die Atmosphäre der umliegenden “Marktstandln” färben auf das Ambiente des NENI ab.

„Nirgends ist der Ferne Osten so nah wie im NENI am Naschmarkt. Vielleicht, weil es hier genauso drunter und drüber geht wie auf einem orientalischen Bazar.“1

Das Aufwärmen

Zum Trinken orderten wir einen Liter Limonana, also frische Minze, Zitronensaft und Soda um 7,10€. Leider ganz und gar nicht billig aber lecker und erfrischend an einem sonnigen Herbsttag. Und damit wir nicht verhungern müssen, wurde als Vorspeise „Dreierlei Humus“ (Rote Rüben mit Kren, Curry-Mango, Classic) mit NENI’s Pita Brot um 6,50€ und „3 Stück Falafel mit Tahina und Zhug“ um 3,50€ bestellt (Zhug = scharfes Koriander-Chili-Pesto). Die drei Humus-Varianten wurden formschön auf einem Gestell mit drei Etagen gebracht. Dank der Farbe konnte man sofort zuordnen, mit welcher Sorte man es zu tun hat. Alle Varianten schmeckten auf ihre Weise ausgezeichnet und auch die Menge in den drei Schalen war mehr als fair. Das führte dazu, dass wir uns sogar mehr vom sensationellen, ofenwarmen Pita-Brot bestellten. Selbe Wertung trifft auch auf die köstlichen Falafeln zu. Nur beim Zhug mussten wir, wie bei allen Speisen in denen Chili vorkommt, etwas vorsichtig sein.

 

Die Hauptspeisen

Weiter gings dann mit der Hauptspeise. Wir wählten einerseits „NENI’s Reuben Sandwich mit Pastrami, geschmolzenem Cheddar und Coleslaw“ um 12,50€ und andererseits „Marinierter gegrillter Tofu auf Giant-Couscous mit Schwarzkümmel, Chili und Datteln“ für 13,50€. 3 Stück Sandwich, ein paar Gürkchen, Coleslaw und eine Saucenschale fand man am Teller vor. Die Sandwiches waren wirklich reichlich gefüllt mit Pastrami² und auch der geschmolzene Cheddar quillte lecker heraus. Eigentlich wirkte die Portion nicht so groß, aber im Endeffekt wurde man davon echt satt und auch geschmacklich überzeugte das Sandwich. Dessen Brot war außen knusprig, das Fleisch sehr gut gewürzt und insgesamt keine zu trockene Angelegenheit, also nichts zu bekritteln.

Der vegane Durchgang

Als vegane Variante gab es einen marinierten Klischee-Tofu mit riesigen Couscous-Kugeln und ein bisschen was zwischendrin. Hier war der Couscous sicherlich die Entdeckung des Tages, ein tolles Esserlebnis durch die großen, knackigen Körner und eine perfekte Basis für eine würzige Hauptspeise. Auch der Tofu war dank Marinade und Sesam-Streusel weit vom gefürchteten Pappkarton-Geschmack entfernt und bildete eine schöne Ergänzung zum Rest der Speise. Hier wird man also auch als Pflanzenfresser nicht nur abgespeist, sondern lernt durchaus interessante Elemente der orientalischen Küche kennen.

 

Unser Fazit

Das NENI ist mittlerweile nicht mehr nur irgendein Lokal auf einem großen Markt, sondern bereits eine Institution in Sachen orientalischer Kulinarik. Die Produkte sind teilweise auch im Supermarkt erhältlich und neben Deutschland und Spanien gibt es auch bald neue Filialen in Paris und Amsterdam. Hier findet ein jeder Geschmack etwas für seinen Gaumen und wird auch einige neue Dinge kennenlernen. Indoor- und Outdoor-Sitzmöglichkeiten laden bei gutem und schlechtem Wetter zum verweilen ein und im Anschluss kann auch am Naschmarkt bestens geshoppt werden. Dank dieser einzigartigen Kombi erhält das NENI von den FressFreunden 8,5 von 10 Punkten.

 

1 https://neni.at/restaurants/naschmarkt/ am 09.10.2018
2 „Pastrami bezeichnet ein geräuchertes und gewürztes Stück Fleisch, meist „rotes“ Fleisch, das in dünnen Scheiben als Brot– oder Sandwichbelag verzehrt wird.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Pastrami am 09.10.2018)