Fremdgehen verboten!
Wie viel wiegt ein Hipster? – In etwa ein Instagram!
How do you drown a hipster? – In the mainstream!
Dass es in unserem Lieblingsteil von Wien (1060 & 1070 ftw!) noch ein Hipsterrestaurant gibt, das wir nicht kennen, ist schwer zu glauben. Aber wahr! Um diese kulinarische Lücke zu schließen, stand diesmal das „treubleiben wien“ in der Kirchengasse 20 am Programm. Schon von weitem lachten uns die Fritz-Plakate und die zu Bänken umgewandelten Getränkekisten entgegen und ließen unsere Herzen höher schlagen. Die Adresse war also die richtige!
Vorspeise
Zum Reinstarten teilten wir uns den Nachoteller. Dieser enthält Tortillachips mit Guacamole, Salsa Verde, schwarzen Bohnen und Sour Creme um 8,50€. Von den 4 Jalapeños, die uns mit Tötungsabsicht (?) auf die Nachos gelegt wurden, wollen wir mal absehen. Sonst verlief beim ersten Gang alles wie erwartet. Die Nachos schmeckten wie Nachos. Positiv zu erwähnen ist jedenfalls die Saucenauswahl. Zwar waren es nur vier kleine Schalen mit Guacamole, Salsa Verde, schwarzen Bohnen und Sour Creme, aber in manch anderen Lokalen bekommt man mengenmäßig oft nur eine kleine Schale und eben nur eine Dipvariation. In die Sour Creme hätten sie uns als “Gourmets” nicht so viele Kräuter reingeben müssen, aber das ist dann schon Jammern auf gehobenem Niveau. Vor allem das noch warme Bohnenmus erfreute sich großer Beliebtheit, während Guacamole und Salsa Verde unauffällig blieben. Weg war am Ende natürlich trotzdem alles!
Hauptspeise
Zum Hauptgang orderten wir drei Gerichte. Die „Orientalische Variation“: Hummus und Oliven mit Brotchips um 7,00€. Dazu 3 Stück von den Mexican Carnitas Tacos in veganer Ausführung, i.e. schwarze Bohnen in Maistortillas (glutenfrei) mit Guacamole und Salsa Verde, garniert mit Jungzwiebeln, Tomaten und Koriander um 8,00€. Speise #3 war Mac’n’Cheese (mit einer ausgewogenen Mischung aus speziell abgestimmten Käsesorten und einer goldenen Kruste mit Specktopping) um 9,00€.
Die Portion Mac’n’Cheese (Kurzform für „Macaroni and cheese“) wurde uns mit den Worten „Davon wirst du sicher satt!“ angepriesen. Wir FressFreunde sind von solchen Aussagen zwar schon öfter mal enttäuscht worden, diesmal war es allerdings halbwegs vertretbar. Etwas ungewöhnlich für uns als Kenner der klassisch amerikanischen Variante waren die Croutons on top. Auch hätten wir als Käse eher den orangefarbenen Cheddar erwartet. In diesem Fall war es eine viel hellere, weniger geschmacksintensive aber cremige Käsemischung. Nichtsdestotrotz schmeckte das Gericht sehr gut und wir waren vom Hungertod weiter entfernt als das sonst schon öfter der Fall war.
Hauptspeise vegan
Das vegane Angebot kann man auf so einer Hipsterkarte noch ausbauen, die freundliche Bedienung hatte allerdings zwei passende Variationen für uns parat. Als Freund der Diversifikation wurden natürlich beide als Hauptspeise ausgewählt. Die “Orientalische Variation” passt sicherlich auch gut als Vorspeise bzw. als Gemeinschaftsplatte in der Mitte des Tisches. Nach den 4 Saucen der Vorspeise gab es hier zum Tunken noch Hummus dazu, damit waren dann quasi die 5 Elemente der “Hipster-Dips” vereint. Auch hier seien die zwei prall gefüllten Hummusschalen positiv erwähnt, damit kann man mengenmäßig schon was anfangen. Die Oliven in der Mitte sind wie Bayern München, die liebt oder hasst man. Das zugehörige Brot war dann eher vom knusprigen Schlag und erinnerte stark an Cracker. Da wäre ein weiches, flaumiges und warmes Pitabrot für das Kichererbsenmus wohl passender.
Als pflanzliche Speise Numero 2 gab es dann einen Dreier. Soll heißen 3 Stück Tacos mit Bohnenmus, Tomaten und (Jung-)Zwiebeln. Und natürlich waren auch zwei Schalen mit Saucen dabei, diesmal die altbekannten Versionen mit Guac und Salsa Verde. Mit 8 Schüsselchen Saucen für drei Speisen treten hier also definitiv keine Mangelerscheinungen auf. Bei den Tacos war die Außenhülle dann gottseidank schön weich und harmonierte gut mit der veganen Füllung. Und durch die zwei Saucen kam dann auch ein wenig “Do-it-yourself” Feeling auf. Letztendlich war die Entscheidung zugunsten zweier Hauptspeisen sicher richtig, nur mit den Tacos, geschweige denn der “Orientalischen Variation”, wird ein Normalbürger wohl schwer satt.
Fazit
Wer seine Hipsterbedürfnisse befriedigen und sein #instalife ausleben will, der ist beim “treubleiben” sicher gut aufgehoben. Das Lokal ist klein aber fein und passt vom Feeling her perfekt in den dazugehörigen Bezirk. Speisen kann man gut und vielfältig und auch die Portionen sind vertretbar. Ist man in der Growth-Phase und will ein paar Instagramm zulegen, dann kann man auch ruhig mal zwei Gerichte bestellen. Von uns gibt es daher freshe 7,5 von 10 Punkten für das treubleiben Wien.
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