Avocado, Chia und Hummus im 1. Bezirk

Hipster Lokale gibt es nicht nur im 6., 7. und 8. Bezirk, sondern auch in der Innenstadt. Also mussten wir hin. Direkt am Hohen Markt findet man das Joma, ein Lokal, das sich als Cafe, Brasserie und Bar bezeichnet. Zwischen Reich & Schön mischten wir FressFreunde uns unter die Gäste im Schanigarten und versuchten, das Niveau nicht zu sehr zu senken. Keine einfache Aufgabe, da wir weder im Anzug noch im Abendkleid antanzten.

Brasserie ist ein französischer Begriff für eine bestimmte Art Gaststätte. Sie ist weniger formell und einfacher ausgestattet als ein Restaurant, verfügt jedoch im Gegensatz zu einem Bistro, Bar-Tabac oder Café über eine größere Auswahl an warmen Speisen.

Vorspeise

Als Vorspeise bestellten wir eine Superfood Bowl mit geriebenem Avocadokern (Taboule, Linsen, Sojabohnen, Hummus, Avocado, Feigen, Papaya, Heidelbeeren, Cranberries, Chiasamen, Hanfsamen) um 13,90€.

Also viel mehr an „Hipsterfood“ geht kaum würden wir sagen. Da kommt alles Ausgefallene in einem Topf zusammen, was einem Hipster feuchte Träume beschwert. Portionsmäßig als Vorspeise voll okay, wobei knapp 14€ zum Gustieren schon recht teuer ist. Wir sind uns aber auch nicht wirklich sicher, ob so etwas für „Nicht-FressFreunde“ vielleicht als Hauptspeise gedacht ist. Geschmacklich wirklich sehr gut und facettenreich, eine gelungene Abwechslung zum klassischen 0815 Blattsalat.

Taboulé ist ein Salat, der aus glatter Petersilie und feinem Bulgur (oder Couscous) sowie Tomaten, Frühlingszwiebeln oder Schalotten, Olivenöl, etwas Wasser und Zitronensaft besteht.

 

Hauptspeisen

Danach bestellten wir für den großen Hunger einen „Joma Barbecue Burger“ (Beef, Speck, Käse, Ei) und einen „Vegan Sweet Potato Burger“ (Avocado, Gurke, Rucola, Minzsauce). Beide gabs mit Süßkartoffelpommes und auch beide kosteten je 15,90€. Meistens ist die Größe bzw. der Preis für die vegetarischen/veganen Burger im Gegensatz zu den Fleischvarianten unfair, nicht jedoch im Joma. Hier war der Barbecue Burger eine Mini Version und der Vegan Burger hatte eine halbwegs normale Größe. Insofern fair, da die Preise ja gleich sind. In letzter Instanz geht es uns aber nicht nur um Fairness, Quantität ist dann schon auch wichtig.

Der Burger mit Beef war zwar klein, dafür aber ausgezeichnet und besser als in vielen Burgerlokalen. Das Fleisch war saftig und geschmacklich hervorragend und auch der Speck war nicht zu fettig, nicht zu kross aber trotzdem knusprig. Der vegane Burger war nicht nur größer, sondern kam auch mit einem alternativen Brötchen daher. Das “Laberl” war von Form und Konsistenz ein toller Ersatz und braucht sich auch geschmacklich nicht verstecken. Einzig das Innenleben würde man ein wenig spektakulärer erwarten (vor allem um den Preis), da wirken die Inhalte doch etwas minimalistisch.

Die Süßkartoffelpommes waren auch top und es gab wenig Ansatz für Kritikpunkte. Geschmacklich sehr gut, nicht zu lätschert sondern mit dem richtigen Biss. Die dazu gelieferte Barbecue Sauce schmeckte auch gut und erwies sich als passendes Tunkmittel. Wäre der Barbecue-Burger nicht so klein gewesen, wäre die Begeisterung von der Hauptspeise in ungeahnte Höhen vorgedrungen.

 

Fazit

Das Joma gibt einem die Möglichkeit in der Innenstadt zu essen und geht einen guten Weg zwischen Schnösellokal und Fast-Food Bude. Die Speisekarte sollte für jeden was im Angebot haben und hat außerdem einen durchaus trendigen Touch. Am besten lässt sich das Lokal vermutlich als “hipster-casual” bezeichnen. Insgesamt gibt es von uns eine glatte 8 von 10 für das Joma, und das soll bei diesem Preis-/Größenverhältnis schon was heißen!

 

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Brasserie und https://de.wikipedia.org/wiki/Taboul%C3%A9