Casa Caribeña – Karibisches Haus mitten im Neunten

Warum viel Geld ausgeben, um in die Karibik zu fliegen, wenn es auch in Wien super warm ist, wir die Donau haben und es auch hier karibisches Essen gibt. Zwischen der U4 Roßauer Lände und dem Franz-Josefs-Bahnof liegt das kleine, eher unscheinbare “Karibische Haus”, das mit Spezialitäten aus ebendieser Region aufwarten kann. Zu viert sind wir in der „Karibik“ angekommen um zu schauen, ob man auch ohne 13 Stunden fliegen zu müssen an gutes, karibisches Essen kommt oder nicht. Verschiedenen Rumflaschen, Kokosnüsse und eine Deko mit Muscheln und Sand versetzen einen definitiv in Urlaubsstimmung (und die 25 Grad im April helfen vermutlich auch).

Vorspeisen

In dieser Tonart ging es auch weiter, daher ist diesmal auch noch die Wahl unserer Getränke interessant: alle vier bestellten wir je einen halben Liter “Limonada Tropical” (Frische Limetten, Kokossirup, Rohrzucker, Soda) für 5,5€. Zwar alles andere als billig, aber trotzdem preiswerter als der alternative Flug in den Westen. Die alkoholfreie Limonade erinnerte an einen Caipirinha und damit ein bisschen an die Karibik und schmeckte auch ebenso gut.

Zur Vorspeise bestellten wir für 5,50€ “Palitos de yuca y platanos” (Frittierter Maniok und Kochbananen mit Guacamole und Salsa-Dip). Und da wir als FressFreunde nicht nur euren Appetit anregen, sondern auch einen Bildungsauftrag erfüllen wollen: „Maniok ist eine der wichtigsten Nahrungspflanzen der Welt. Die Weltproduktion von Maniok nimmt stetig zu (195.6 Mio. Tonnen weltweit), er stellt nach Reis, Mais und Zuckerrohr die viertwichtigste Kalorienquelle für die tropische Bevölkerung dar und liefert Nahrung für mehr als 500 Mio. Menschen.“ Wieder was gelernt!

In einem schönen Tongefäß (typisch karibisch?) und neben zwei Dip’s bekommen wir die Vorspeise serviert. Alle vier sind wir von dem Geschmack sehr begeistert und die pommesähnlichen Stangen sind wie bei uns üblich sehr rasch weg. Einzig der Unterschied zwischen der Maniok und der Kochbanane war für uns nicht klar auszumachen, stört aber auch nicht solange es lecker ist.

 

Hauptspeisen

Als Hauptgang bestellten wir “Moro de guandules con azafran” (Basmati-Reis mit frischem Gemüse, Straucherbsen, tostones (frittierte Kochbananen) und Avocado) für 9,50€ und “Combinacion dominicana” (Geschmortes Rindfleisch mit Moro de guandules, tostones und Avocado) für 14,90€. Zusätzlich, da ausnahmsweise etwas Hunger vorhanden war (Anmerkung: Wir haben IMMER Hunger!), bestellten wir sicherheitshalber für 2,90€ gleich “Pan a la parrilla con ago” (Gegrilltes Weißbrot mit hausgemachter Knoblauchbutter) dazu.

Alle Portionen hatten eine normale Größe, sprich wir mussten weder verhungern noch wurden wir wirklich satt. Die “Combinacion dominicana” war geschmacklich sehr gut, doch für diesen Preis ein wenig zu teuer für uns. Es bestand aus ein paar Fleischstücken, Reis mit Gemüse, drei Stück frittierter Kochbanane und ein bisschen Avocadosalat. Das mit Knoblauchbutter verfeinerte Brot (ca. 8 Stück), das als Beilage wie zu erwarten recht schnell weg war, schmeckte auch sehr lecker. Außen knusprig, innen weich half es uns ein wenig unsere ausgehungerten Mägen zusätzlich zur Hauptspeise zu füllen.

Als Option für alle Vegetarier und Veganer wurde “Moro de guandules con azafran” auserwählt. Was von der Zusammenstellungen her recht interessant klingt (siehe unten), entpuppte sich im Endeffekt als eine einem asiatischen Reisgericht ähnelnde Speise, die mit dem Gemüse, den Erbsen und Saucen schön zu einem Gatsch vermengt werden konnte. Auch wenn es nicht unbedingt Karibikfeeling aufkommen lässt war es letztendlich ein geschmacklich guter “Eintopf” und die Portion könnte zumindest einen normalen Menschen kurz- bis mittelfristig befriedigen!

 

Fazit

Insgesamt gibt es für das “Casa Caribeña” von uns einheitlich 7 von 10 Punkten. Geschmacklich und vom Ambiente her toll, leider aber doch etwas teuer und die Portionen haben für wahre FressFreunde durchaus Optimierungspotential. Ein weiterer Nachteil war, dass man nur mit Bargeld und nicht mit Bankomatkarte bezahlen konnte, weshalb wir schon vor dem Essen Geld abheben gehen mussten, was im hungrigen Zustand schonmal einer Nahtoderfahrung gleichkommen kann…