Das etwas andere Kaffeehaus

Café Leopold klingt nach einem klassischen Wiener Café, doch das ist es bei weitem nicht. Das Lokal liegt direkt beim Museumsquartier, also Museumsplatz 1, etwas versteckt eine Treppe hinauf. Das Ambiente und die Ausstattung deuten auf ein klassisches Café in einem Museum hin, jedoch ist die angebotene Küche spezieller. Und zwar findet man in der Speisekarte einen Mix aus asiatischer und internationaler Küche.

„Betrieben wird das Café Leopold von der Gruppe um Tie Yang, die mit Schwerpunkt auf südasiatischen und chinesischen Spezialitäten seit über 15 Jahren mit ihren verschiedenen Lokalen in Wien für kulinarische Abwechslung und lukullische Überraschungen sorgt.“¹

Die erste Runde

Als Vorspeise bestellten wir eine Miso Suppe um 3,50€ und einen Gyoza Mix mit 12 Stück um 10,90€. Die Miso Suppe schmeckte genauso, wie sie es sollte, aber da gibt es auch nicht so viel falsch zu machen. Um 3,50€ leider nicht sonderlich billig und auch nicht gerade füllend. Der Gyoza Mix kostete zwar dreimal so viel, jedoch stillte er tatsächlich den ersten großen Hunger und schmeckte hervorragend. Gefüllt waren die Teigtaschen mit vegetarischer Füllung, Huhn Shiitake und einer Mischung aus Garnelen und Bärlauch. Zur Erklärung: Shiitake ist der meistangebaute Speisepilz überhaupt und im Deutschen wird er auch Pasaniapilz genannt.

 

Nachschub, bitte!

Weiter ging es mit den Hauptspeisen, da wurde sehr unterschiedlich bestellt. Einmal ein Papaya Salat um 8,60€, einmal die Pad Thai Nudeln mit Garnelen um 14,80€, dann die Alaska Rolls (Lachs, Avocado, Cream Cheese, Sesam) um 12,80€ und dann noch eine Poke Bowl (Hawaiianische Reisschale mit Sushi Reis, Avocado, Rucola, Gurken, Karotten, Shiso-Kräutern) mit Tofu und Sesam Soja Sauce um 10,50€. Sowohl der Papaya Salat als auch die Pad Thai Nudeln kommen aus der thailändischen Küche, wohingegen die Alaska Rolls aus dem japanischen Raum kommen und die Poke Bowl wiederum hat ihren Ursprung in Hawaii.

Hauptspeisen

Der Papaya Salat schmeckte sehr traditionell und damit sehr scharf, so dass ihn nicht jeder am Tisch hätte essen können, ohne zu weinen. Die Alaska Rolls waren hervorragend und auch rein optisch schön angerichtet. Dazu muss man allerdings erwähnen, dass man von 8 Makis absolut nicht satt wird und dafür der Preis von 12,80€ deutlich zu hoch ist. Ganz im Gegensatz dazu die Pad Thai Nudeln. Mit 14,80€ zwar sehr teuer, dafür aber in einer sehr zufriedenstellenden Menge. Natürlich haben FressFreunde kein Problem aufzuessen (außer bei All-You-Can-Eat Restaurants), aber wenn sie satt werden, ist das ein gutes Zeichen. Auch geschmacklich wirklich ausgezeichnet und mit Garnelen wurde hier nicht gespart. Bei dem Pad Thai gab es also (abgesehen vom Preis) nichts zu beanstanden.

 

Vegane Bowl

Die Poke Bowl ist seit 2018 das neue Trend Food. Übersetzt bedeutet das Wort „poke“ geschnitten oder gestückelt, also die Zubereitungsart der Zutaten. Meist wird das Gericht aus Hawaii mit Reis, Quinoa oder Hirse serviert und verschiedenen Gemüsesorten, teilweise sogar Obstsorten und zusätzlich eben mit Proteinen in Form von Fisch, Tofu, Hühnchen oder Beef. In unserem Fall wurde die Reisschale mit Tofu gewählt und anfangs sah es nach einem gewöhnlichen Salat mit Tofu aus, da der Reis drunter versteckt war. Dieser hätte als Grundlage des Gerichts durchaus üppiger ausfallen dürfen, was auch den Sättigungsgrad der Speise erhöhen würde.

Die Tofuwürfel waren ausgezeichnet kross, geschmacklich fehlte ihnen allerdings ein bisschen der letzte “Pep”. Die sonstigen “Mix-Ins” waren passend, hätten aber wie beschrieben von den Mengenverhältnissen (weniger Grünzeugblätter) ein Rebalancing nötig. Die aufmerksame Kellnerin lieferte die dazugehörige (würzige) Sauce zum Glück separat, sonst wäre der FressFreund bei der servierten Menge davon an Ort und Stelle in die Luft gegangen.

 

Fazit

Das “Cafe Leopold” lässt einen (wenn man die Speisekarte nicht kennt) ein klassisches, wienerisches Lokal erwarten, überrascht dann aber mit asiatischer Fusionsküche. Von Maki über Bowls bis hin zu Salaten ist alles dabei und so können sich auch größere Gruppen einer ansprechenden Variation der Speisen erfreuen. Wer vor/nach dem MaHü-Shoppen oder im Sommer beim Chillen im MQ etwas zu Essen sucht, der ist hier sicher gut aufgehoben. Sofern er das nötige Kleingeld mitbringt! Das „Café Leopold“ erhält von den FressFreunden 7,5 von 10 Punkten.


Adresse:  Museumsplatz 1; 1070 Wien

Öffnungszeiten:  Mo-Fr: 09:30 – 01:00 // Sa, So, Feiertag: 09:30-24:00

Homepage: http://www.cafeleopold.wien/

GESAMT

PORTION

PREIS

 

Quellen:

¹ https://www.leopoldmuseum.org/de/besuch/cafe