Vegan Vietnamesisch

Ein neues Lokal in Wien, das erst im Juni 2020 eröffnet hat? Da müssen wir hin! Nahe zum Westbahnhof, genauer gesagt in der Stollgasse 5, befindet sich das rein vegane und vietnamesische Restaurant „Vevi“. Ein netter kleiner Gastgarten lädt dazu ein, bei den warmen Temperaturen draußen zu sitzen.

Im Sommer rollen

Unser Vietnamesisch war leider etwas eingerostet und so waren wir froh, dass in der Speisekarte einerseits nicht nur die vietnamesischen Namen standen, sondern auch die deutsche Beschreibung zu finden war. Andererseits ist jedes Gericht mit einem Kurzcode, wie zb V12 versehen. Also versucht nicht wie wir die Kellner mit euren Sprachkenntnissen zu beeindrucken – es funktioniert nicht. Lieber mal ein V12 bestellen als  „Tschuon Po“ 😀

Sommerrollen im Sommer zur Vorspeise – das klingt logisch, also bestellten wir Cuốn Bơ – 2 Stück (Reispapier Rollen, Reisnudeln, Avocado, verschiedene vietnamesische Kräuter, Hoisin-Erdnuss-Sauce) um 4,50€ und Bánh Bột Lọc (gedämpftes Reismehl, Soja, Seitan, Pilze mit Sauce) um 4,50€.

Cuốn Bơ sind die klassischeren Sommerrollen, wie sie viele von uns schon kennen. Hiervon wurden zwei reichlich gefüllte und lecker aussehende Rollen geliefert. Dazu gab es ein klein wenig Dekosalat und eine sehr bekömmliche Erdnusssauce. Das zweite Gericht kannten wir so noch nicht. Es wurden 5 kleinere Teigtaschen in undefinierbarer Konsistenz gebracht. Auch dazu gab es eine Sauce, die jedoch schon beim Anblick verriet, dass sie scharf zu sein scheint. Die Teigtaschen waren eher klitschig und wabbelig. Geschmacklich würden sie vermutlich durch die Sauce aufgewertet werden, ohne diese schmeckten sie leider etwas langweilig. Immerhin verklebten sie mal den sehr hungrigen Magen bis zur Hauptspeise.

 

Pho und Nudeln

Dann wurde der Hauptgang bestellt. Hier gab es einmal den Phớ Tràng An (Reisbandnudelsuppe aus einer kräftigen Gemüsebrühe, verschiedene Gewürze, Sojasprossen, Ingwer, Koriander, Basilikum) – groß mit Seitan und Soja um 10,90€, einmal Miến & Phớ Xào (Gebratene Glas- und Reisbandnudeln, Seitan, Pilze, Tofu, verschiedenes Gemüse) um 10,90€ und zu guter Letzt Lạc Hồng (Knusprig gebratener Seitan mit Gemüse) um 13,90€.

Miến & Phớ Xào würden Thailänder, abgesehen von den breiteren und dickeren Nudeln (bitte nicht pervers denken), vermutlich als Pad Thai bezeichnen. Die Portionsgröße war wirklich sehr in Ordnung und auch geschmacklich waren wir begeistert. Sowohl der Seitan, als auch der Tofu schmeckten hervorragend und das darauf garnierte Lemongrass gab dem Gericht den letzten Schliff.

Der Phớ war wie erwartet und lieferte keine Überraschungen. Eine sehr üppige Suppe mit viel Einlage. Hier gibt es nicht viel weiter dazu zu erwähnen.

Das Lạc Hồng erinnert spätestens beim Servieren an den asiatischen Klassiker der “Gebratenen Ente”. Hier wird der Seitan in Streifenform serviert, garniert mit einigem Gemüse und einer schmackhaften Soße. Der Seitan selbst ist innen weich und außen schön knusprig gebraten, wodurch er nicht nur geschmacklich zu einem Erlebnis wird. Die Portion ist zwar nicht rießig, dafür weiß man jeden Bissen zu schätzen!

 

Vietnamesische Desserts

Und auch wenn die Portionen voll in Ordnung waren, wollten wir auf die Nachspeisen nicht verzichten und uns durch die vegane Dessertkarte kosten. Hier wählten wir Bánh Trà Xanh (Tiramisu mit Matcha) um 4,90€, Chuối Nếp (Gedämpfte Banane mit Klebreis umwickelt, verfeinert mit Kokosmilch, Erdnüsse, Sesam) um 3,90€ und Kem Cuộn Chiên (Gebackenes Eis umwickelt mit Mehl) um 3,90€.

Alle drei Nachspeisen wurden sehr formschön angerichtet und serviert, aber es gab einen eindeutigen Gewinner: das Chuối Nếp. Auch wenn bei den Nachspeisen die Portionen schon sehr klein waren, diese süße Leckerei würden wir sofort wieder bestellen. Auch hier liegt der Vergleich mit dem thailändischen Mango Sticky Rice sehr nahe. Eine gedämpfte Banane in einem Klebereis auf Schokosauce, mit Kokosmilch übergossen und mit Erdnüssen verfeinert. Das klingt doch schon himmlisch.

Sehr interessant war aber auch das Gebackene Eis, das beim ersten Anblick, abgesehen von der Schokosauce, an eine klassische Frühlingsrolle erinnerte. Sobald man es anschnitt, quoll das Eis nur so heraus.

Hinter dem Bánh Trà Xanh verbirgt sich ein grünliches Tiramisu, das durch Matcha seine Farbe erhält. Die Konsistenz stimmt mehr oder weniger mit der italienischen Variante überein, beim Geschmack bevorzugen wir dann allerdings das Original. Denn auch wenn es geschmacklich gepasst hat, Kaffe, Rum und Schoko harmonieren dann doch besser mit der cremigen Füllung.

Insgesamt jedoch keinesfalls “0815” Nachspeisen, von denen uns das Chuối Nếp am meisten überzeugen konnte.

 

Fazit

Das „Vevi“ ist ein tolles, neues, veganes Lokal am Markt. Es bietet eine erfrischende Abwechslung zu Burger, Bowls und Co. Hier findet jeder was und auch das Personal ist sehr entgegenkommend und freundlich. Geschmacklich waren wir mit allem zufrieden und auch die Portionen waren akzeptabel!

Das Restaurant „Vevi“ erhält von den FressFreunden 7,5 von 10 Punkten.


Adresse: Stollgasse 5; 1070 Wien

Öffnungszeiten: Di-Fr: 11:30-15:00 & 17:30 – 22:00; Sa-So: 12:00 – 22:00

Homepage: https://ve-vi.at/

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