Fühl dich wie Charlie
Ein Schoko-Fanatiker, der ins Ausland reist, um den besten Kakao zu finden, eröffnet nach erfolgreicher Rückkehr in seiner Heimat eine riesige Schokoladenfabrik, in die er zu einer großen Führung lädt. Hört sich nach einem Oscar nominierten Film an? Ist es auch, aber nicht nur!
Im Schoko-Laden-Theater der Firma Zotter im beschaulichen Riegersburg ist genau das möglich. Schokofontänen, Kakaoverkostungen und Running Chocolate lassen schon beim Schreiben das Herz jeder Naschkatze höherschlagen. Und das beste daran: Man braucht für den Eintritt kein goldenes Ticket, sondern kann einfach von Montag bis Samstag vorbeischauen. Wir geben euch einen Einblick, was euch im Inneren der Schokofabrik erwartet!
Kino und Popcorn zum Aufwärmen
Noch bevor man überhaupt etwas zahlen musste oder der kurze Kinofilm zu Beginn der Führung startet hat man die erste Möglichkeit, sich mit Naschereien auszutoben. Gleich im Eingangsbereich erwartet einen das “Pop Art Corn”. Das ist nichts anderes als Popcorn überzogen mit verschiedensten Arten von Zotter-Schokolade. Wer süßes Popcorn noch nie gekostet hat, der hat definitiv etwas verpasst. Gerade, wenn wir von den Zotter-Versionen wie “Himbeer”, “Karamell” oder “Weiße Schoko” sprechen. Für alle Mutigen gibts vor Führungsstart außerdem noch die “Schoko-Schocker”, eine Mischung aus Schokolade und Insekten…
Nach dieser ersten Völlerei vor dem eigentlichen Start gehts dann tatsächlich los und man erfährt im hauseigenen Kinosaal mehr über die Herkunft der Produkte und die Philosophie des Unternehmens. Denn abgesehen von den köstlichen Leckereien legt man bei Zotter Wert auf hohe Qualität und fairen Umgang mit Menschen und Umwelt. Durchaus informativ aber auch ein unterhaltsamer Einstieg bevor der “Zucker-Overload” in der Fabrik so richtig losgeht!
Bittere Tatsachen
Dann ist es soweit, man tritt ein in die heile Welt der Schokolade. Der Ablauf des Rundgangs folgt quasi den Produktionsschritten von der Bohne bis zur Tafel. Man ist an keine Vorgaben gebunden, kann sein eigenes Tempo gehen und überall so viel verkosten wie es einem beliebt. Dafür bekommt man am Beginn einen kleinen Löffel, den man dann für alle Kostproben im Verlauf der Führung nutzt. Für jene, die tatsächlich nicht nur zum Fressen sondern auch zum Lernen gekommen sind, gibt es zahlreiche Infotafeln zu Produktionsschritten und sogar die klassischen Touristen-Audioplayer in vielen verschiedenen Sprachen.
Beginnen tut in der Schokoproduktion alles mit der Kakaobohne. Daher gibts zu Beginn die Möglichkeit geröstete Bohnen aus den verschiedensten Regionen der Erde zu verkosten. Feine Gaumen werden bereits hier tatsächlich Unterschiede im Aroma erkennen können. Zusätzlich gibts hier den ersten Schokobrunnen, und zwar mit unverfälschter, 100%-iger Schokolade. Für Puristen vielleicht ein (bitterer) Genuss, für uns FressFreunde dürfens dann doch etwas mehr Zucker und Geschmackszusätze sein.
Schokolade – unser perfekter Jungbrunnen
Bei den kommenden Stationen wirds dann aber richtig interessant. In der “Glühbirnchen-Galerie” kann man erstmals Schoko in ihren grundlegendsten Formen kosten. Vollmilch, Dunkel, Soja, Waldbeere, Himbeere, usw.. Eine tolle Möglichkeit, um die Basics kennen zu lernen. Gleichzeitig füllen die kleinen Birnchen erstmals auch den Magen.
Als flüssigen Gegenspieler zu den Glühbirnchen gibts in diesem Bereich dann den “Nougat-Löffelbrunnen”, die “Conchier-Zeitmaschine” und die “BASiC-Tankstelle”. Einfach gesagt alles Schoko-Brunnen, bei denen man sich von Nougat über Zartbitter bis hin zu Fruchtsorten vielen flüssigen Genüssen hingeben kann. Spätestens hier beginnen für einen die Grenzen zwischen Realität und Schoko-Traumwelt ein wenig zu verschwimmen. Aus Erfahrung sei einem hier angeraten sich trotz aller Euphorie ein wenig zurückzuhalten in Anbetracht dessen, was noch so alles vor einem liegt!
Etwas zum Nachspülen
Als nächstes folgt nämlich ein Stopp, den man sich am ehesten erwarten würde: eine Schokotafel-Verkostung. In der “Labooko-Knackerei” kann man sich von einer riesen Variation an Tafeln ein Stück “hinunterknacken”. Auch hier ist von klassischer Schoki bis hin zu durchmischten Varianten einiges dabei. Wie man sich vorstellen kann ließen wir es ordentlich knacken und konnten uns vor lauter Tafeln gar nicht entscheiden, wo wir anfangen bzw. aufhören sollten. Durch das ständige hin- und herrennen spulten wir am Ende sicher einige Kilometer ab.
Von so viel Bewegungs wird man durstig, da wäre dann eigentlich etwas zu trinken nicht schlecht. Gut, dass wir als nächstes bereits bei der Trinkschokolade angekommen sind. Hier kann man aus den 18 verschiedenen Zotter-Kakaos wählen, die einem dann vom freundlichen Personal mit warmer (Pflanzen-)Milch zubereitet werden. Eine angenehme Abschwechslung zwischendurch und ein Durchspülen vor dem letzten großen Verkostungs-Akt.
Am Ende läufts!
Denn gleich beim Trinkschokoladen-Bereich geht es wieder mit fester Nahrung weiter. Verkostet werden die “Mitzi-Blue” Scheiben, die Schoko-Variationen mit Mix-Ins wie Crispies, Trauben oder Choco-Nibs vereinen. Für Cerealien Fans gibt es mit den “Flic Flocs in Badehauben” dann noch klassische Flakes mit Schokoüberzug in fünf verschiedenen Variationen. Und damit auch die gesunden Fettsäuren nicht zu kurz kommen, kann man mit den “Balleros” auch noch ummantelte Nüsse genießen. Hat man sich auch hier durchprobiert, dann folgt bei der nächsten und letzten Station das große Finale.
Was gäbe es für einen würdigeren Abschluss als “Running Chocolate”? Ja genau, so wie “Running Sushi”. Nur mit Schokolade! Hier bekommt man nochmal Kostproben aus dem Sortiment der hangeschöpften Schokotafeln, das derzeit deutlich über 100 Sorten umfasst! Wenn man noch nie Süßigkeiten mit Brennholzbrand, Käse oder Fisch probiert hat, dann ist das die richtige Gelegenheit. Aber keine Sorge, die “traditionelleren” Geschmacksrichtungen kommen natürlich ebenso vorbei. Normalerweise wären wohl etwas ungeduldig, wenn man hin und wieder warten muss, bis eine passende Sorte am Laufband daherkommt. In diesem Fall aber wirklich eine angenehme Pause nach gefühlten 2kg Schokoproben. Nahe dem Platzen verlässt man letztendlich auch die letzte Station der Tour und kommt dann direkt in den Shop der Zotter-Fabrik, in dem es vor allem eines gibt: Schokolade!
1 place to see before you die
Das Zotter “Schoko-Laden-Theater” ist tatsächlich ein Traum für jeden Süßigkeitenliebhaber. Man bekommt Schokolade in allen Farben, Formen und Geschmäckern. Wenn man zusätzlich, so wie wir, die Chance hat, den Josef Zotter persönlich in seiner Fabrik anzutreffen dann wird einem schnell klar, dass es hier nicht nur um das Produzieren und profitable Wirtschaften mit Schokolade geht, sondern eine Leidenschaft dahinter steckt. Das merkt man am liebevollen Aufbau in und um die Produktionsstätte, den vielen Produktvarianten aber vor allem am Geschmack.
Auch wenn man, wie etwa die FressFreunde, immer wieder vorbeikommt, ist es jedes Mal wieder eine Freude und wird nie langweilig. Das Sortiment wächst auch stetig und man entdeckt laufend neue Sorten. Toll auch, dass die veganen Produkte selbst während der Tour extra gekennzeichnet sind, so findet sich ein jeder zurecht. Führt man eine Liste mit Dingen, die man vor seinem Ableben auf jeden Fall machen sollte, dann wäre die Zotter Schokofabrik sicher im vorderen Teil zu finden. Auch wenn wir in diesem Fall keine Punkte in unseren drei Bereichen vergeben, bekommt das “Schoko-Laden-Theater” definitiv eine uneingeschränkte Empfehlung von den FressFreunden!
Adresse: Bergl 56; 8333 Riegersburg
Öffnungszeiten: Mo-Sa: (Mai-Oktober) 09:00-20:00, (November-April) 09:00-19:00
Homepage: https://www.zotter.at/
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